Jugend forscht
Auf viele erfolgreiche Jahre beim Wettbewerb „Jugend forscht“ kann die Schülerin Jana Schlotmann, (16, Klasse 10b) am Gymnasium Oberursel zurückblicken (Projekte und Preise: siehe Kasten). Jetzt verlässt sie die Schule und wechselt nach den Sommerferien in die elfte Klasse des Oberstufen-Internats Schloss Hansenberg des Landes Hessen. Im gemeinsamen Interview mit Jens Frowerk, Lehrer, Fachbereichsleiter und langjähriger Jugend-forscht-Betreuer am Gymnasium Oberursel, spricht sie über die Arbeit in den Jugend-forscht-Projekten und das Lernen am GO.
Jens Frowerk: Meine allererste Frage ist natürlich, wie es dir jetzt geht, wenn du das GO verlässt und demnächst an die Internatsschule Schloss Hansenberg im schönen Rheingau wechselst.
Jana Schlotmann: Ich bin schon ein bisschen traurig, weil ich so viele Jahre am Gymnasium Oberursel war, und das war schon schön mit Freunden und dem Zuhause in der Nähe. Man kann am GO so viele Angebote wahrnehmen und das habe ich auch mit Freunden gemeinsam gemacht. Gefühlt haben wir alles belegt, was möglich war (lacht), von den Musik-Angeboten über Mentoren- und Streitschlichter-AG, Mechatronik AG und Jugend-forscht… dabei habe ich so viele Leute kennengelernt, von Lehrern über die Sozialpädagogen im Ganztagsbereich bis hin zu anderen Schülern und Freunde. Das war echt toll! Aber das „Hansenberg“ wird natürlich auch ein Abenteuer und dann der nächste Abschnitt in meinem Leben, auch wenn man sich eigentlich den Verlauf bis zum Abitur erst mal einfacher vorgestellt hatte.
Dein jüngster, besonderer Erfolg war die Teilnahme am Jugend-forscht-Wettbewerb im Bundesfinale. Du hast seit Herbst 2019 bei Jugend forscht am Gymnasium Oberursel mit unterschiedlichen Projekten teilgenommen. Es beginnt ja jedes Jahr mit der Teilnahme am Regionalentscheid Rhein-Main West „Jugend forscht“ für Fünfzehn- bis Einundzwanzigjährige bzw. die jüngere Sparte „Schüler experimentieren“ für Vier- bis Vierzehnjährige. Du hast immer den ersten Platz bekommen, wurdest zu den jeweiligen Landesentscheiden für Hessen weitergereicht, das hat mir als Betreuer natürlich große Freude bereitet! Und in der letzten gemeinsamen Runde durften wir sogar im Mai nach Bremen zum Bundesfinale fahren. Mich hat das große Bundesfinale sehr beeindruckt. Was hast du noch in Erinnerung?
Starke Erinnerungen… welcher Aufwand für diesen viertägigen Wettbewerb betrieben und was alles geboten wird. Das macht natürlich Eindruck, aber vor allem auch die vielen Teilnehmer, die vielen Mitarbeiter, die verschiedenen Juroren und auch die Ehemaligen JuFos, also die Alumni, die ich schon von vorherigen Wettbewerben kannte, habe ich wiedergesehen. In jeder Sekunde war was los und abends wurde für uns Party gemacht und Attraktionen geboten… Wenn man jetzt auf das Projekt inhaltlich zurückblickt, man wurde ja von zwei mal zwei Jurys befragt, dann ist auf jeden Fall bei mir hängengeblieben, welch differenziertes Feedback die beiden Jurys gaben. Ich habe mir da quasi einen ganzen Katalog aufgeschrieben, was da alles beim nächsten Projekt rein muss und wie das organisiert werden sollte von mir. Auch zwei großen Siegerehrungen an den letzten beiden Tagen waren fantastisch, also man bekommt da wirklich Geschmack und will auf jeden Fall wieder hin. Diese vier Tage gemeinsam mit den anderen Teilnehmern, das war schon sehr schön.
Das heißt also, du wirst jedes Jahr bei Jugend forscht wieder mitmachen?
Das ist der Plan. Tatsächlich bin ich momentan so ein bisschen am Durchdenken, normalerweise war jetzt Sommerferienruhe, aber in meinem Kopf geht es die ganze Zeit hin und her, was ich als nächstes machen könnte. Vielleicht etwas, das methodisch am besten funktionieren würde und hoffentlich wird sich das bis zum Ende Sommerferien konkretisieren. Immer mal wieder ein bisschen drüber nachdenken, aufschreiben und dann hoffe ich, dass ich im Hansenberg noch die Zeit finde, daran weiterzumachen.
Also willst du am gleichen Projekt weiterarbeiten oder glaubst du, du musst was Neues beginnen?
Es wird auf jeden Fall in Richtung Psychologie und Verhaltensbiologie gehen, weil das für mich das Spannendste ist, aber ich habe jetzt schon das zweite Jahr am neurologischen Phänomen ASMR gearbeitet. Dabei geht es um die Frage nach der Wirkung besonderer Bild- und Ton-Abfolgen auf die Konzentrationsfähigkeit der Probanden und es wäre, glaub ich, zu aufwendig, das Projekt erneut methodisch so aufzuarbeiten, wie die Jurys das auch jetzt empfohlen hatten. Ich möchte jetzt auch mal was Neues anfangen.
Jugend forscht: Projekte und Preise
Sparten: Schüler experimentieren (SE), Jugend forscht (JF)
2023
ASMR - Was verbirgt sich hinter dem Trend?: JF, Biologie, Hessen (Rhein-Main West - 2023)
Preise: 1. Platz Biologie
ASMR - Was verbirgt sich hinter dem Trend?: JF, Biologie, Hessen (Jugend forscht Hessen - 2023)
Preise: 1. Platz Biologie, Sonderpreis Einladung zum SILBERSALZ Science & Media Festival, Kassel
ASMR – Was verbirgt sich hinter dem Trend?: JF, Biologie, Hessen (58. Bundeswettbewerb Jugend forscht - 2023)
Preise: Teilnahme
2022
ASMR - Was verbirgt sich hinter dem Trend?: SE, Biologie, Hessen (Rhein-Main West - 2022)
Preise: 1. Platz Biologie
ASMR - Was verbirgt sich hinter dem Trend?: JF, Biologie, Hessen (Jugend forscht Hessen - 2022)
Preise: 2. Platz Biologie; Sonderpreis des Bundesverbandes der Hörsysteme-Industrie
2021 (Team-Projekt)
Distance-Controller: SE, Technik, Hessen (Rhein-Main West - 2021)
Preise: 1. Platz Technik; Sonderpreis plusMINT für interdisziplinäre Projekte
Distance-Controller: SE, Technik, Hessen (Schüler experimentieren Hessen - 2021)
Preise: 3. Platz Technik; Sonderpreis "Thinking Safety"; Sonderpreis Innovationen für Menschen mit Behinderungen
2020
Verhaltensforschung bei Hauskatzen: SE, Biologie, Hessen (Rhein-Main West - 2020)
Preise: 1. Platz Biologie; Sonderpreis plusMINT für interdisziplinäre Projekte
Verhaltensforschung bei Hauskatzen: SE, Biologie, Hessen (Schüler experimentieren Hessen - 2020)
- keine Preisvergabe wg. pandemiebedingter Absage der Veranstaltung -
Du hattest 2020/21 dann das Corona-Projekt mit den Abstandssensoren für Schüler gemacht. Das war federführend mit Professor Brinkmann und war ein Projekt, dass aus der Mechatronik AG entstand. Ihr wart ein Team aus drei Schülerinnen der 8. Klasse und im Vergleich zu deiner jüngsten ASMR-Arbeit war dieses Projekt sehr systematisch angelegt, klassisch naturwissenschaftlich mit gut messbaren Werten und einem klaren Ergebnis. Es ging um die Erprobung eines Abstandssensors, mit dem die Träger ihren zu geringen Abstand zum nächsten Schüler durch einen Piepston und eine Leuchtdiode angezeigt bekamen. Es sollten damals alle Schüler in den Pausen Abstand voneinander halten wegen der Ansteckungsgefahr mit Corona. Das war also eine sehr anwendungspraktische Arbeit.
Ja, das stimmt. Das war eine ganz andere Sache und eine total coole Erfahrung eigentlich, auf diese Weise vorzugehen, weil man ein technisches Endprodukt hatte, dass auf seine Tauglichkeit hin getestet wurde und damit ein fertiges Ergebnis, was nicht mehr wirklich angefochten werden konnte. Das hat so funktioniert, wie es aus unserer Sicht auch sollte. Ich hatte mir aber auch da schon ein bisschen den Psychologen-Part geschnappt und gefragt, wie wirkt das jetzt eigentlich auf unsere Mitschüler, wenn sie das tragen, und was machen sie mit den Sensoren und wie versuchen sie diese auszutricksen, wenn sie sich trotzdem mit anderen treffen wollten. Ich fand das spannend mit der Technik und ich habe damals Programmieren mit Arduino gelernt, was ich jetzt noch anwenden konnte. Und es war noch mal eine ganz andere Sache, auch im Team zu arbeiten. Das hat mir im Nachhinein viel gebracht.
Ich habe als Lehrer noch die Erinnerung, dass eure Teamarbeit nicht immer leicht war… Aber dennoch hast du das eben als eine sehr gute Team-Erfahrung bewertet?
Als Erfahrung sicherlich! Ich habe da sehr gut gelernt, wie ich mich absprechen sollte, damit das nicht im kompletten Streit oder Chaos endet und am Ende auch funktioniert. Ich habe das eher im Nachhinein reflektiert, um es das nächste Mal besser zu machen. Die Kommunikation war einfach das große Problem, wir haben unseren Ärger eher in uns reingefressen, wenn etwas nicht funktioniert hat, und haben einfach nicht kommuniziert, wie man es gerne hätte haben wollen oder wir haben dann auch zu selten Absprachen über die Vorgehensweise abgehalten, in dem Fall waren das ja noch Videokonferenzen wegen Corona… das hätte man von Anfang an besser machen können.
Das kann ich als Lehrer nur als eine sehr wertvolle Erfahrung bezeichnen! Sowas kannst du eigentlich nur in solchen Projekten außerhalb fester unterrichtlicher Rahmenbedingungen bekommen. Im Unterricht ist die Zusammenarbeit immer relativ stark strukturiert und selbst wenn dann eine Gruppenarbeit durchgeführt wird, findet diese immer noch unter dem Diktum des Unterrichts und der Anwesenheit des Lehrers statt. So selbstständig wie bei einem Jugend-forscht-Projekt ist man da nie.
Das stimmt, in dem Maße kann man das im Unterricht gar nicht erfahren. Aber diese Erfahrung führte bei mir dazu, dass ich im Unterricht in den Teamarbeitsphasen oder gemeinsamen Referaten auf jeden Fall nochmal stärker geworden bin. Ich konnte dann auch meine Teams für Referate nochmal besser unterstützen oder anleiten und habe von vornherein auf die gemeinsame Kommunikation und engere Aufteilung geachtet.
Sehr schön, das zeigt mir eine gute Wirkung von solcher freien Projektarbeit wie „Jugend forscht“. Es geht dabei nicht nur um die eigentliche Forschungsarbeit, sondern um viel mehr – was aber später im Studium mindestens genauso wichtig ist! Das ist mir ein sehr wichtiges Feedback von dir, denn oft genug werden ja in Notzeiten – und diese erleben wir ja auch gerade in Schule unter Lehrermangel – die Aktivitäten, die über den Pflichtunterricht hinausgehen, als „nice to have“ abgetan und leichthin gestrichen. Das Gymnasium Oberursel hat aber eine jahrzehntelange Tradition mit „Jugend forscht“. Auch der damalige Schulleiter Volker Räuber hat am GO ganz bewusst die Förderung naturwissenschaftlicher Projekte ins Leben gerufen. Auf Landesebene gibt es aber für die Schulen keine besondere Förderung in Form von zusätzlichen Lehrerstunden für „Jugend forscht“ oder ähnliches. Wenn Vorgesetzte darin keinen Sinn sehen, können sie diese AGs leicht streichen und die freiwerdenden Unterrichtsstunden anderweitig verwenden.
Das will ich für die nachfolgenden Schüler nicht hoffen, denn man lernt unglaublich viel mehr über das Miteinander und wie man sich selbst organisiert und auch, dass es einmal anstrengend werden kann, aber man nur so zu einem richtig guten Ergebnis kommt.
Kannst du dich noch an deinen allerersten Beitrag 2020 erinnern, dein Katzenprojekt? Du wolltest herausfinden, wie sehr deine beiden Katzen lernfähig sind. Dazu mussten sie Leckerlies finden, die du unter fünf verschiedenfarbigen kleinen „Hütchen“, das waren von dir selbstgebastelte hohle Pyramiden, nach einem bestimmten Muster versteckt hattest. Das war schon eine recht anspruchsvolle Versuchsanordnung für eine elfjährige Schülerin.
Ach herrlich, also das war ja wirklich im Nachhinein absolut genial! (lacht) Das habe ich auch jetzt noch gern als Anekdote den Kindern erzählt, wenn sie an meinem JuFo-Stand auf dem Kongress waren. Man darf schon mit elf Jahren mitmachen und dann darf es auch mit kleinen Pyramiden sein, wo Katzen das Leckerlies irgendwie herausfinden sollen … und das hat gar nicht funktioniert, aber das darf passieren und das hat einfach Spaß gemacht! Es war ja sehr schade, dass wegen Corona der Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ in Kassel abgesagt wurde, sonst hätte ich schon beim ersten Mal weitermachen können. Aber es war auch so toll im Nachhinein und ein sehr schöner Start bei „Jugend forscht“ für mich gewesen … also, ich hab‘ die kleinen, bunten Pyramiden, die ich im 3-D-Drucker gedruckt habe, noch oben auf meinem Zimmerschrank stehen und schaue quasi jeden Tag darauf.
Was würdest du Schülern raten, die sich einbringen wollen und bei „Jugend forscht“ mitmachen?
Dass es Hochs und Tiefs gibt und man wird bei vielen Sachen erst mal stecken bleiben. Es kann passieren, dass man wochenlang gearbeitet hat, aber dies dann vielleicht wegschmeißen muss, weil man in die falsche Richtung gearbeitet hat. Da heißt es wirklich einfach nur durchhalten, durchhalten, durchhalten und die Zähne zusammenbeißen – vor allem, wenn es an die schriftliche Arbeit geht, die man zum Stichtag einreichen muss. Es sind dann jeden Tag ein paar Stunden zusätzliche Arbeit, in denen man schreibt und korrigiert… Sie haben ja als Betreuer ein umfangreiches Feedback gegeben und wir haben viel miteinander gesprochen oder telefoniert. Bis die schriftliche Arbeit fertig ist und eingereicht werden kann, das alles kostet viel Zeit. Aber hinterher fühlt es sich lange nicht mehr nach so viel Arbeit an, wie es eigentlich war. Da ist der Adrenalinspiegel so hoch (lacht), dass man unglaublich froh ist, weitergemacht zu haben. Man darf nicht aufgeben.
Und glaubst du, dass Schüler das alles gerne auf sich nehmen?
Also, bei „Jugend forscht“ ist ja das Großartige, dass man sich selbst aussuchen kann, was einen wirklich interessiert. Und die Möglichkeiten sind da so vielfältig, dass eigentlich keiner eine Ausrede hat. Die einzige Einschränkung ist der Schwerpunkt Naturwissenschaften, aber auch das ist um die Fachgebiete Arbeitswelt und Geo-Raumwissenschaften so erweitert worden, dass für jeden was dabei sein kann.
Wir müssen in der Schule immer wieder Werbung machen, damit diese Vielfalt an Möglichkeiten auch verstanden werden. Aber wenn du zurückschaust in deinem Jugend-forscht-Alter von elf bis sechzehn Jahren, was war eigentlich das emotional Schönste bei „Jugend forscht“ für dich?
Ich glaube, der Landeswettbewerb Hessen 2023 bei Merck in Darmstadt war legendär. Einfach, weil die anderen Teilnehmer so unglaublich interessant und freundlich waren. Ich habe so viele Anregungen mitnehmen können und habe so viele gute Erinnerungen daran. Das war eine geniale Erfahrung und bis jetzt habe ich mit vielen Menschen noch Kontakt. Wir hatten wirklich zwei super tolle Tage und viele habe ich auch auf dem Bundeskongress wiedergetroffen und wir verstehen uns immer noch supergut – also das war das Schönste!
Sind für dich also diese Kontakte zu Jungforschern und den Alumnis, den Ehemaligen, die dann wieder zu den Wettbewerben als Gäste erscheinen, die eigentliche Belohnung für die „Jugend forscht“-Arbeit?
Absolut! Also, da kann am Ende ein Preis rauskommen, aber das ist fast egal, weil man die Bestätigung und Wertschätzung eigentlich von den anderen jungen Forschern bekommen hat, die das alles auch genauso durchgemacht haben. Und wenn dann einer am Wettbewerbstag an den eigenen Stand kommt und sagt „Das ist aber cool!“, dann entspannt man richtig und freut sich über die Wertschätzung, die man sonst eigentlich gar nicht erfahren kann. Das ist ein gutes Gefühl. Außerdem sitzt und wartet man an diesen Wettbewerbstagen viel auf die Jury. Und in dieser Zeit spricht man mit den anderen Teilnehmern… und ich hab‘ so viel über Physik gelernt in der Zeit (lacht), weil einem alle anderen ihre tollen Projekte vorstellen oder man sitzt zusammen und bangt gemeinsam, was wohl bei den Jurygesprächen herausgekommen ist… ja, die Kontakte zu allen anderen Teilnehmern sind wirklich eine Belohnung! Das kommt auch auf dem Video der Stiftung Jugend forscht sehr gut heraus. Es ist auf YouTube unter „Jugend forscht Bundeswettbewerb 2023 Der Film“ abrufbar. (https://www.youtube.com/watch?v=JHoGqsp5EHI)
Hast du ein Feedback für das Gymnasium Oberursel nach so vielen Jahren Schule?
Oh Gott! (lacht) Ich hatte eine ganz tolle Zeit und ich glaube, was dies ausgemacht hat, waren die vielen verschiedenen Angebote über den Unterricht hinaus. Es gab Schuljahre, da habe ich mehr gemacht als auf das Zeugnis gepasst hat (lacht). Die Möglichkeiten von den Musikangeboten über die Naturwissenschaften, aber auch Mentoren und Streitschlichter im sozialen Bereich sein zu können, sind wirklich vielfältig. Und mit dem Ganztagsbereich (GTB) und dem tollen Team aus Sozialpädagogen unter Sandra Schenk hat das GO echt ein großes Standbein. Es gab im GTB große Projekte und auch dort mitzumachen, war prima. Dass man die Möglichkeiten bekommt, so viel wie irgendwie selber zu machen, war für mich das Coolste.
Ist also der Freiraum, den die Schule eigentlich noch lässt, interessanter als der - hoffentlich qualitätsvolle – Unterricht?
Ja, für mich war es das auf jeden Fall.
Gibt es etwas, dass du vom GO gerne zum Internat Schloss Hansenberg mitnehmen würdest?
Natürlich die Leute aus meiner Klasse, weil wir eine geniale Klassengemeinschaft haben! Aber auch der Ganztagsbereich ist unfassbar toll! Ich glaube, wenn es den nicht gäbe, sehe die Schule ganz anders aus, weil da auch gerade die Pädagogen echt super Arbeit leisten. Ich habe da selber auch gerne viel Zeit verbracht und viel Hilfe erfahren und auch die sozialen Angebote mit intensiver Schülerbeteiligung, wie Mentoren oder Streitschlichter, aber auch digitale Helden usw. sind einfach essentielle Aufgaben. Dort können wir als Schüler mitmachen und können anderen Schülern helfen. Da bekommt man die Augen geöffnet, wie man eigentlich sozial miteinander umgeht, aber auch den Aspekt, wie kann ich das soziale Leben eigentlich verbessern, was können wir da machen. Und das ist gerade im Ganztagsbereich viel unterstützt worden.
Wenn du jetzt an Hansenberg denkst: was erhoffst du dir am meisten, was befürchtest du am meisten?
Ich hoffe, dass ich nochmal ganz viele andere neue Sachen lernen darf, zum Beispiel Darstellendes Spiel und andere Sportarten. Am GO hätte ich jetzt Informatik gewählt, das will ich dort auch machen. Am Hansenberg wird auch ein Auslandspraktikum sehr unterstützt. Ich war ja vor kurzem erst vier Wochen in Dublin für ein Praktikum und ich möchte die Gelegenheit auf jeden Fall nutzen und nochmal woanders hinfahren und andere Kulturen kennenlernen, die Sprache besser sprechen. Diese eine Erfahrung war schon Gold wert und das möchte ich vertiefen. Ich hoffe, das Leben in der Wohngemeinschaft kennenzulernen. Wirklich Angst vor irgendwas habe ich eigentlich nicht. Mit anderen Menschen eng zusammenzuleben und sich selbst zu strukturieren, wird wahrscheinlich die größte Herausforderung. Wenn man mit den Personen dann so eng aufeinander lebt und wenn man sich dann vielleicht doch nicht versteht, das kann auch mal anstrengend oder nervig sein. Wir haben uns ja bei einem ersten Treffen auf Hansenberg nur drei, vier Stunden kennengelernt und danach beschlossen, für die nächsten drei Jahre zusammenzuleben. Aber natürlich wird die Schule eine viel größere Rolle spielen, weil wir den ganzen Tag Schule haben, auch samstags. Das wird also noch mehr, und meine bisherigen AGs, mein Sport und meine Hobbys spielen da keine Rolle mehr, aber das wird hoffentlich nicht negativ sein.
Was bist du für ein „Typ“, wenn du an deine WG denkst?
Wir sind zu zweit auf einem Zimmer und acht in einer Wohngemeinschaft. Es gibt schon einen WG-Chat, in dem schreiben einige bereits z. B. was sie an Sachen mitbringen könnten usw. Meine Zimmergenossin und ich sind eher ein bisschen zurückhaltend und ich glaube, das ist auch am Anfang erstmal okay. Ich brauche wahrscheinlich ab und zu mal meine Ruhe, das ist schon so, aber ich bin ein Harmoniemensch. Wahrscheinlich werde ich bei Streitereien eher mal schlichten wollen als einen Streit anzufangen. Ich brauche auf jeden Fall Ordnung und Struktur und es ist mir wichtig, dass sich an Pläne gehalten wird. Wahrscheinlich sage ich, dass jetzt mal abgewaschen wird (lacht) … aber wahrscheinlich werde ich mich dort selbst ganz anders kennenlernen.
Was hast du jetzt in den Ferien vor?
Mit einem großen Teil meiner alten Klasse gehen wir tatsächlich gleich auf eine Fahrradtour, die wir selbst organisiert haben. Das wird ein ganz großes Highlight und dann natürlich auch der Familienurlaub. In der letzten Ferienwoche ist dann unser Organisationswoche unserer Wohngemeinschaft. Es gibt ein Frühstück mit der gesamten WG und dann muss ich noch einkaufen, was mir alles noch fehlt, aber wichtig ist.
Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch! (fro)
Vorlesewettbewerb
Jedes Schuljahr wird am GO der Vorlesewettbewerb in den sechsten Klassen durchgeführt.
"Der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und zählt zu den größten bundesweiten Schülerwettbewerben, er wird von der Kultusministerkonferenz empfohlen. Rund 600.000 Schülerinnen und Schüler beteiligen sich jedes Jahr. [....] Der Vorlesewettbewerb wird seit 1959 jedes Jahr vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und kulturellen Einrichtungen veranstaltet." (Quelle: http://www.vorlesewettbewerb.de - 26.09.2013)
Jeder Schüler stellt ein Buch vor und liest daraus vor. Dabei ist egal, welches er dafür auswählt. In allen sechsten Klassen werden zwei Sieger in einem Vorentscheid gefunden, die dann wiederum beim Schulwettbewerb gegeneinander antreten. Dieser wird von Deutschlehrern durchgeführt, welche nicht die unterrichtenden in diesem Jahrgang sind. Bereits hier können sich die Vorleser über Urkunden und tolle Buchpreise freuen. Die nächste Stufe ist dann der Regionalentscheid für den Vorlesegewinner der Schule.
Känguru der Mathematik
Dieser Multiple-Choice-Wettbewerb, der seit 1978 in Australien stattfindet und in den letzten 20 Jahren über Frankreich nach Deutschland kam, fand sofort viele Freunde unter mathematisch interessierten Schüler*innen und wird daher auch am GO regelmäßig angeboten. Die vielfältigen Aufgaben zum Knobeln, zum Grübeln, zum Rechnen und zum Schätzen sind anregend und vielleicht deshalb besonders attraktiv, weil die Lösungen nicht begründet werden müssen.
Die erfolgreiche Teilnahme von vielen GO-Schülern wurde mehrfach mit Sonderpreisen für die Schule, wie Polyeder-Baukästen von Polydron und Mathematikbüchern, belohnt. Dieser Einzel-Wettbewerb findet immer im März eines Jahres statt. Laut Konferenzbeschluss nehmen am Gymnasium Oberursel alle 5. Klassen teil, auch interessierte Schüler*innen der anderen Klassen und Kursen können mitmachen.
weitere Informationen: https://www.mathe-kaenguru.de/
Mathematik Olympiade
Die Mathematik-Olympiade ist ein jährlich angebotener Wettbewerb, der allen interessierten Schüler*innen von Jahrgangsstufe 3 bis zur 13. Klasse die Möglichkeit bietet, ihre besonderen Leistungsfähigkeit in der Mathematik unter Beweis zu stellen. Dabei werden logisches Denken, Kombinationsfähigkeit und kreativer Umgang mit mathematischen Methoden gefördert.
Die erste Runde der MOH wird als Hausaufgabe bearbeitet, die zweite Runde als vierstündige Klausur in der Schule und die erfolgreichsten Teilnehmer*innen hessenweit werden zur dritten Runde eingeladen. Das GO durfte auch in diesem Wettbewerb immer wieder Schüler*innen in die dritte Runde schicken, die sich auch erfolgreich gegen die landesweite Konkurrenz behaupten konnten. Die Besten dieser Runde werden zur Bundesrunde eingeladen.
Schüler des GO nehmen seit 50 Jahren erfolgreich an diesen Wettbewerben teil und wiederholt erreichten dabei die Kandidat*innen aus Oberursel die anspruchsvolle Bundesrunde.
weitere Informationen: https://www.mathematik-olympiaden.de/
Teilnahme an der jährlichen Ausstellung Kunst aus Schulen des Hochtaunuskreises mit Vergabe des Schulkunstpreises der Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung, Stiftung für Kunst und Kultur im Hochtaunuskreis
Anliegen:
Die Wettbewerbskonzeption der Ausstellung soll den engagierten Kunstunterricht nachhaltig fördern. Die Gemeinschaftsausstellung und die gesteigerte Aufmerksamkeit durch den Wettbewerb dienen der öffentlichen Wertschätzung von junger Kunst und der Bedeutung des Kunstunterrichts. Der Hochtaunuskreis bietet als Anreiz allen teilnehmenden Schulen eine finanzielle Startförderung und trägt durch die Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung die Dotierung der Preise für die besten ausgewählten Arbeiten. Es werden drei 1. Preise im Wert von jeweils 500,- Euro für kunstpädagogische Maßnahmen ausgelobt. Als 2. Preise werden drei Gutscheine für den Kauf von Künstlermaterialien im Fachhandel vergeben, woran sich die Firma Boesner, Großhandel für Künstlerbedarf, als Kooperationspartner beteiligt. Die ALTANA-Kulturstiftung stellt als Sonderpreis die Teilnahme an einem Workshop zur Verfügung. Darüber hinaus kauft der Hochtaunuskreis einige Arbeiten aus der Ausstellung für seine Kunstsammlung an.
Ausstellung – und Wettbewerbsort – Link: http://galerie-artlantis.de/
Preis |
Thema Wettbewerb |
Thema und Methode der Arbeit |
Schüler |
|
2011 |
2. Preis Klasse 8d Michaela Hagen |
„Unterwegs“ (Abb.1) |
„Seifenkisten als Seifenstücke“ Abgussverfahren |
Jan Livakovic, Max Reinhardt, Charlotte Dierig, Jonas Schomburg. Jan Philipp Bullenkamp
|
2012 |
2. Preis WPU 9.Klasse Regina Streitenfeld |
„Zauber“ (Abb.2,3) |
„Orientiert an indianischen Katchina-Puppen“ Puppen |
Jan Friedrich, Johanna Heinrich, Charlotte Kazda, Sarah Reinecke
|
2013 |
1. Preis LK Kunst Q1 Inez Wagner |
„Leere“ |
„Little Girl“ Film (Abb. 4,5) |
Maximilian Dio, Monique Hartwich, Klara Hieronymi und Ludwig Kempf |
2. Preis GK Kunst Q1 Melanie Müller |
„Plötzlich diese Leere…“ Acrylgemälde (Abb.6,7) |
Philine Wienand, Mariam Rahi. Annika Schürk, Liesa Vala Kucht, Maran Wirgand, |
||
2014 |
1. Preis LK Kunst Q1 Michaela Hagen |
„Krass“ |
„Kopfkino“ Animationsfilm (Abb. 8,9) |
Saskia Abt, Jan Reuter, Fabian Balzer, Mara Schmidt, Myriam Bouchenafa, Asadah Shojai, Pauline Geißler, Friedericke Studanski, Alexandra Gramada, Tamara Tran, Annabel Hett, Huyen Nguyen, Tobias Jung, Vanessa Vaccaro, Ludwig Kempf, Maja Widmann, Luna Köhler, Luisa Wülfert, Jana Poppitz |
2. Preis LK Kunst Q3 Inez Wagner |
„Strass-Krass“ Objektinstallation (Abb.9,10) |
Elisa Geißler, Andrea Lingens |
||
2015 |
1. Preis GK Kunst E1 Melanie Müller |
„My life“ |
„Liebes Tagebuch“ Linoldruck (Abb. 11,12) |
Mira Funder, Julia Theis, Christina Fiedler, Jana Schlapp, Lydia Langner, Caroline Brand
|
2016 |
2. Preis 6g Michaela Hagen |
"stadt_haus_mensch" |
"Planet der Zukunft" (Abb. 13,14) |
Schüler der Klasse 6g |
2017 |
1. Preis LK Kunst Q1/Q2 Michaela Hagen |
„Menschenmaß“ |
"Headpieces“ Tragbare Kopfskulpturen (Abb. 15,16,17) |
Julia Boy, Lara Dittl, Clara Freund, Charlotte Gehl, Sara Gries, Sabika Henke, Maie Kool, Marie-Sophie Kuka, Jonas Luther, Manuela Sahl, Clara Schmermund, Natalie Sehl, Mareike Thier |
2018 |
2. Preis Orientierungskurs E1/2 Florian Friesenhahn
|
"Zukunft" |
„Blick in die Zukunft“, Mischtechnik - Fotografie, Zeichnung und Malerei auf Papier (Abb. 18,19) |
Arens, Helen; Asaf, Jasmin,; Doell, Valentina; Gärtner, Lara; Hamann, Maylea; Ispas, Johanna; Krykorka, Chiara; Lee, Sol; von der Linde, Isabella; Mastofske, Mara; Maul, Anastasia; Micksch, Mia; Molodeski, Elisabeth; Neukirch, Caroline; Seibel, Célina; Teran Nino, Isabella; Thener, Franziska |
2020 |
2. Preis
6e Stephanie Habermehl Marie-Amélie zu Salm-Salm |
„Verrückte Horrorblumen“
Plastiken |
"Horrorblumen"
(Abb. 20) |
Valentina Di Sciacca, Allegra Hasselmann, Sheila Kunsz, Lisa Krmek, Ben Meisberger, Tom Pentzek, Annabell Scheel |
2021 |
2. Preis
LK Kunst HGN E1/E2 Michaela Hagen |
"Masken" | "Die Augen sind das neue Gesicht"
Objekte aus Gesichtsmasken mit Augenstickereien (Abb. 21 und 22) |
Elif Er, Cheryl Kwarteng, Liv Küber, Jolina Reschke, Leontine Reuter, Anni Stoll, Sophia Trumpp, Elisa Weber, Marie Wiesenbart |
2022 |
2. Preis
LK Kunst FSH E1/E2 Florian Friesenhahn |
"Hier und Jetzt - 50 Jahre Hochtaunuskreis" | „Kreislauf der Jahrzehnte“
(Abb. 23) |
|
2023 |
2. Preis
LK Kunst HGN E1/E2 Michaela Hagen |
"Deutsch" | „Souvenir aus Deutschland – Gartenzwerg*innen“
(Abb. 24 und 25) |
Jesslynn Chan, Florentine Fortagne, Anna Glückmann, Aquila Kametler-Ernst, Lara Meyer, Charlotte Planer, Liliane Seipel |
Abbildung 1 | Abbildung 2 |
Abbildung 3 (R. Streitenfeld, F.Pitsch, V.Räuber) |
Abbildung 4 |
Abbildung 5 (I.Wagner, Schüler) |
Abbildung 5 |
Abbildung 6 (M.Müller, Schüler) |
Abbildung 7 |
Abbildung 8 (M.Hagen, F.Pitsch, V.Räuber, Schüler) |
Abbildung 9 |
Termine
Nachschreibtermin
WB-Woche (48.)
Phoenix Theatre
Kommunikationsprüfung Q3 Englisch GK Hsl
Jg. 5 Streicherklassen-Elternabend
Kommunikationsprüfung Q3 Englisch GK Hsl
Kammerorchester Weihnachtsmarkt-Konzert
WA-Woche (49.)
Elternabend künftige Klassen 5
Vorspiel Bläserklasse 6