Verabschiedung des Doppeljahrgangs G8/G9 im Gymnasium Oberursel
206 Abiturienten der „Episode 2013“ sagen „Auf Wiedersehen, Pausenhof und Notengebung!“
Am Freitagabend verabschiedeten sich die 206 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2013 mit
einem kurzweiligen und geschmackvollen Programm von ihrer Schule, durch das die Moderatoren
Fabian Peschke und Felix Raab versiert führten. Zu Beginn wurden sie von der Schulleitung mit ihren
Zeugnissen, vielen Ehrungen, Lobesworten und guten Ratschlägen ins Leben entlassen. 6 Abiturienten
erzielten die Traumnote 1,0 und 9 Schulabgänger wurden für die Studienstiftung des Deutschen
Volkes als Stipendiaten vorgeschlagen. Aber auch für besondere fachliche Leistungen und
herausragendes soziales Engagement sprach das Gymnasium viele Anerkennungen aus. Zum dritten
Mal wurde auch ein schulinternes Stipendium der Dr. Günter Mann-Stiftung vergeben. Am Ende war
die große Bühne der neuen Aula komplett gefüllt von einer glücklichen und auch gerührten
Abiturientenschar.
Vieles war anders bei der diesjährigen Verabschiedung der Abiturienten. Erstmals fand der große
Abiball mit Zeugnisvergabe in der neuen Aula statt, erstmals wurde ein Doppeljahrgang (G8/G9)
verabschiedet, erstmals wurde zum großen Sektempfang vor der Veranstaltung und zum Imbiss in der
Pause geladen. Eine Stunde vor der Hauptveranstaltung hatten Schüler, Eltern, Lehrer und Gäste
Gelegenheit, sich in froher Stimmung inmitten all der festlich gekleideten Hauptpersonen des Abends
auf das Fest einzustimmen. Den Auftakt zum großen „Abiball“ bildete dann der feierliche paarweise
Einmarsch der 206 Abiturientinnen und Abiturienten bei flotten Klängen. Die Reihe der jungen
Menschen schien kein Ende zu nehmen, und man konnte erahnen, welchen enormen Aufwand das
diesjährige Abitur für alle Beteiligten bedeutet hatte. Doch an diesem Abend war das vergessen, und
alle freuten sich auf das große Fest.
Auch Schulleiter Volker Räuber begann sein Grußwort mit dem Hinweis auf all das, was in diesem
Jahr anders war, wobei er auch die Einbettung dieser Veranstaltung in das 100jährige Schuljubiläum
betonte. Neben dem humorigen Einbezug von Schülerzitaten aus den verschiedenen Phasen des
Abiturs machte Räuber deutlich, dass er bei vielen mündlichen Prüfungen eine ganze Reihe
selbstbestimmter, kenntnisreicher und eloquenter Abiturienten kennengelernt habe. Auch dankte er
Studienleiterin Gisela Tenter und allen am Abitur Beteiligten für deren großen Einsatz.
Als Gisela Tenter ans Mikrofon trat, drückten die Abiturienten ihren Dank durch lautstarke „Gisela“-
Rufe aus. Mit 2,35 habe sich der Abi-Durchschnitt im Gegensatz zum Vorjahr leicht verbessert, und
G8 und G9 Schüler seien längst nicht mehr voneinander zu unterscheiden, schon gar nicht in ihrem
Reifegrad, berichtete Tenter. Das Durchhaltevermögen, die Leistungen und das große Engagement des
Jahrgangs wurden lobend erwähnt.
An dieses Lob knüpfte auch Friederike Pitsch in ihrer Lehrerrede an, die mit viel Esprit das auch bei
den Abiturienten umstrittene Abi-Motto „Abi Wars Episode XIII“ aufs Korn nahm. Kenntnisreich
nahm sie dabei Bezug zu einzelnen Figuren der „Star Wars“-Filme und erntete großen Lacherfolg. Sie
versäumte dabei auch nicht, in humorvoller Weise die in der Schule erlangten Grundkenntnisse
(„Kenntnisse der Geschichte helfen einem, seine eigenen Fehler in einen größeren gesellschaftlichen
Kontext einzuordnen und damit zu relativieren“) aufzuzählen. „Wissen gibt einem die Freiheit sich
entscheiden zu können, aber auch die Pflicht sich entscheiden zu müssen. May the Force be with
you!“, lautete das Resümee der engagierten Anglistin.
Dass der Abi-Jahrgang 2013 auch reflektiert und selbstkritisch ist, zeigten Maria Hänel und Jakob
Dettmar in ihre Schülerrede. Die meisten ihrer Generation seien immer unterwegs und wollten cool
und ja nicht langweilig sein, viele scheuten sich Position zu beziehen. „Niemand ist Mainstream, aber
keiner ist wirklich alternativ“. Für die Schule fanden sie bewegend lobende Worte, gespickt mit
einigen kritischen Seitenhieben: Sie sei Pflicht, aber, wenn sie gelinge, auch Raum für Faszination.
„Der ist reich, der die meiste Faszination mit auf den Weg genommen hat.“ Sie dankten schließlich
ihren Wegbegleitern, den Lehrkräften, und ihren Familien und Freunden für die Unterstützung.
Die verschiedenen Leistungskurse, 13 an der Zahl, erhielten ihre Zeugnisse und die Ehrungen
aus den Händen von Schulleiter Volker Räuber, Studienleiterin Gisela Tenter und ihren Tutoren.
Dabei stellten sich die Kurse sehr kreativ und witzig mit ganz unterschiedlichen „Kursfilmen“ vor. Im
Film des PoWi-Kurses von Jutta Niesel-Heinrichs ging es in einer Kabinettsitzung um die wichtige
Entscheidung, ob Straffreiheit für die „Montagskrankheit“ beschlossen werden solle, was „Kanzlerin
Merkel“ am Ende „einstimmig“ gegen das Votum ihrer Minister verhinderte. Timo Vogt war als
Kapitän mit seinem Kurs auf Segeltour und seine „Besatzung“ präsentierte sich sehr kurzweilig und
witzig. Manche Filme stellten kleine Kunstwerke dar und hatten hohen Unterhaltungswert. Mit
Worten und Geschenken dankten die Abiturienten ihren jeweiligen Tutoren.
Die Traunote 1,0 erreichten dieses Jahr Markus Bauch, Jakob Dettmar, Teresa Lehmann, Gesa Musiol
Karim Simon und Nathan Valenti. Diese Schüler wurden auch für die Studienstiftung des Deutschen
Volkes vorgeschlagen, ebenfalls Aline Endreß, Maria-Elisa Prieto-Jarabo und Yeong-Chul Yun. Die
Förderung der Dr. Günter-Mann-Stiftung, die seit drei Jahren ausgewählten Abiturientinnen und
Abiturienten eine finanzielle Unterstützung für das Studium bietet, erhielten Adrian Pliske und Julia
Christina Ochmann. Tobias Eckinger und Nadine Haas wurden für eine Aufnahme in das Cusanus-
Werk vorgeschlagen. Eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern erhielt das CertiLingua-
Sprachenzertifikat sowie Auszeichnungen für hervorragende Leistungen in Mathematik, Chemie und
Physik sowie für ihr Engagement in verschieden schulischen Bereichen.
Das anschließende „Kulturprogramm“ der Abiturienten mit den charmanten Moderatoren überzeugte
alle: Hier gelang der Einstieg über die schwungvolle und anspruchsvolle Schülerrede; dann folgten ein
Gesangs-Trio mit dem berührend vorgetragenen „Fix you“, eine Percussion-Nummer des Musik-
Leistungskurses, die sportliche Einlage des „Lehrerlimbo“ und als krönender Abschluss das
Männerballett, das angefangen von Schwanensee über moderne Choreographien allerhand zu bieten
hatte. Viel Herzblut hatten die drei Choreographinnen in das Training gesteckt, und tosender Applaus
war der Lohn. Am Ende beim großen Finale auf der Bühne wurde auch manche Träne vergossen.
Dann dann aber ging‘s zur fröhlichen Abi-Party ins „Boot“.
(Bericht: Ursula Bolender)
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