Gymnasium Oberursel

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Erster G8-Jahrgang am Gymnasium Oberursel verabschiedet

128 Abiturienten feierten ausgiebig und ausgelassen das Glück des Augenblicks.

Am Freitagabend verabschiedeten sich 128 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2014 in der Aula des Gymnasiums mit einem langen und ausgefeilten Programm vom Schulleben. Durch das Programm führten Franziska Peterka und Merlin Oster als betont lockere Moderatoren. Die glücklichen Schulabgänger erhielten von der Schulleitung ihre Zeugnisse, und eine ganze Reihe von ihnen wurde für besonders gute fachliche Leistungen und vielfältiges Engagement in der Schule geehrt. Vier Abiturienten erzielten die Traumnote 1,0 und wurden deswegen der Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen. Zum vierten Mal konnte auch das Stipendium der Dr. Günter Mann-Stiftung vergeben werden. Die Kurse stellten sich mit kreativen Kursvideos vor und trugen mit ambitionierten Programmpunkten zum Gelingen des Abends bei, der erst weit nach Mitternacht zu Ende war. Anschließend feierten die glücklichen Abiturienten bei einer Party außerhalb der Schule noch lange weiter.

Die Verabschiedung wurde mit einem Sektempfang der Abiturienten für Familienmitglieder, Lehrkräfte und Freunde vor der Aula stilvoll eingeleitet. Danach folgte der feierliche Einmarsch der Tutorenkurse. In seinem Grußwort gratulierte Schulleiter Räuber den erfolgreichen Schulabgängern herzlich und wies auf den besonderen Einschnitt ein, den das Abitur für die Abiturienten und deren Familien darstellt. Er ging darauf ein, wie sich Lebensparameter immer wieder verändern und damit auch deren persönliche Gewichtung. Weiter zeigte er sich davon überzeugt, dass vieles dessen, was in der Schule gelernt wurde, so z.B. auch einmal mit Niederlagen umzugehen, hilfreich für die verschiedenen Lebenswege sein werde. Räuber dankte allen am Abitur Beteiligten für die vielfältigen Kraftanstrengungen, insbesondere Studienleiterin Gisela Tenter und ihrem Team für die vorbildliche Durchführung des Abiturs.

Oberstufenleiterin Gisela Tenter, der auch durch lautstarke „Gisela“-Rufe Anerkennung gezollt wurde, charakterisierte die Abiturienten 2014 als „Jahrgang mit ausgeprägt leistungsstarker Spitze“ und starkem musischen und sozialen Engagement. 26, 6 Prozent der Abiturzeugnisse hätten eine „1“ vor dem Komma. Die Abiturienten des Jahres 2014 seien „selbstbewusst und eigenständig im Handeln“ und hätten sogar die FIFA überzeugt, am 27. Juni kein Spiel anzusetzen, merkte sie an. In verschiedenen Abiturprüfungen hätten sie sich gut gerüstet für die Zukunft gezeigt. Räuber und Tenter würdigten im Anschluss 13 Abiturientinnen und Abiturienten exemplarisch für das große Engagement des Jahrgangs in den verschiedenen Orchestern, der Theater AG, der Schülervertretung, dem Sanitätsdienst und im Projekt „Schüler helfen Schülern“.

Für ihre besonderen fachlichen Leistungen mit der Abiturnote „1,0“ wurden Viktoria Kunz, Yuecan Li, Daniel Schürk und Agnes Valenti mit Buchpreisen des Gymnasiums belohnt. Sie wurden außerdem der Studienstiftung des Deutschen Volkes als Stipendiaten vorgeschlagen. Buchpreise der Schule wurden ebenfalls Leonie Wolf und Benjamin Gockeln überreicht, die jeweils einen Durchschnitt von 1,1 erzielten. Amara Zia erhielt von Stiftungsgeber Dr. Günter Mann, der eine Stiftung nur für das Gymnasium Oberursel eingerichtet hat, die stolze Summe von 6000 Euro zur Unterstützung ihres Studiums. Die Schule schlug darüber hinaus 15 sehr gute Abiturienten der Stiftung „e-fellows“ vor und überreichte Preise der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Gesellschaft Deutscher Chemiker und für besondere Leistungen im Fach Mathematik. Die Pierre de Coubertin-Medaille ging an Christina Kleemann für hervorragende Leistungen und Fairness im Schulsport und das CertiLingua-Zertifikat an Maren Kleemiß. Diese Auszeichnungen und die feierliche Überreichung der Abiturzeugnisse in den Tutorengruppen, die sich mit ambitionierten „Kursvideos“ fachgerecht und witzig vorstellten, steigerten die festliche Hochstimmung dieses Abends bis zur Ausgelassenheit.

Bei seiner „Lehrerrede“ über das Thema „Glück“ fand Deutschlehrer Dieter Lober-Sies mit „Faust II“ die richtigen Worte, um aufzuzeigen, dass nicht nur das Glück des Augenblicks zählt, sondern dass es persönlicher Anstrengungen und des himmlischen Segens bedarf, um Glück als dauerhaften Zustand zu erringen. Auch erinnerte er die Abiturienten daran, dass sie auf ihrem privilegierten schulischen Weg bis zum erfolgreichen Abitur viel „Glück“ erfahren hätten, ob durch gelungene Lern- und Emanzipationsprozesse oder durch sinnstiftende soziale und kulturelle Erfahrungen. Jetzt nach dem Abitur sollten sie die Freiheit aufzubrechen, wohin sie wollten, nutzen. Zum Abschluss gratulierte der passionierte Deutschlehrer mit Goethes „Faust“: „Wir breiten nun den Mantel aus. Der soll uns durch die Lüfte tragen. (…) Und sind wir leicht, so geht es schnell hinauf; Ich gratuliere EUCH […] zum neuen Lebenslauf.“

In der „Elternrede“ verabschiedeten sich die langjährige Elternbeiratsvorsitzende Mechthild Fischer und Susanne Görner-Breit humorig und selbstironisch vom Dasein als „Helikopter-Mütter“, deren „Sorgen und Nöte oft größer waren als die der Kinder“. Sie erinnerten aber auch an die anstrengende Pubertät und manche Widrigkeiten der Schulzeit wie Zusammenlegung von Klassen, Lehrerwechsel und die Zeit der Dependancen. Leonie Wolf und Marvin Schulz zeichneten in der „Schülerrede“ den eigenen 12-jährigen Schulweg nach und verdeutlichten den Entwicklungsschub, den der Übergang in die Oberstufe ausgelöst habe. Dank vieler Mahnreden der Lehrkräfte und wiederbelebter eigener Motivation habe man schließlich auch die Schülerkrankheit „Prokrastination“, das krankhafte Aufschieben notwendiger, aber als unangenehm empfundener Arbeiten, erfolgreich überwunden. Beide dankten abschließend den Lehrkräften im Namen des Jahrgangs für die erfolgreiche Wegbegleitung. Der Jahrgangs 2014 fühle sich jetzt „bestens ausgerüstet für die Zukunft“.

Das „Kulturprogramm“ des Abends belegte das hohe musikalische und künstlerische Engagement der scheidenden Abiturienten. So begeisterten Sophie Brodtkorb mit dem Song „Rather be“ und eine Gesangsgruppe von neun Mädchen mit der Eigenkomposition „Mashup“, zusammengesetzt aus den „hippen“ Songs der Schulzeit. Ein Flötenquartett (Yuecan Li, Paula Sobotta, Maren Kleemiß und Paula Garcia Rodiguez) setzte mit Musik von Marc Berthomieu einen würdevollen Akzent. Es folgten beschwingte Auftritte des Musikleistungskurses und des Grundkurses Musik und eine anspruchsvolle

„Poetry“- Performance des Kunstleistungskurses (Text: Klara Hieronymi) zum Thema „Schule, Begegnung, Zeit“, die mit rhythmischer Gebärdensprache und ausdrucksstarken Bildreihen (Johannes Bruns) unterlegt wurde. Am Ende der sehr langen Feier, - fast schien es, als wollten die Abiturienten den Abschied von der Schule so lange wie möglich hinauszögern - stand das von vielen ersehnte „Männerballett“, das unter der Choreografie von Sophie Brodtkorb und Lena Schmeling mit ausgelassener Tanzfreude zur fröhlichen Party im „Boot“ überleitete.




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