Gymnasium Oberursel

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Null Toleranz bei Drogen im Verkehr

Stationenlernen im Gymnasium zur Drogen- und Alkohol-Prävention



Am Dienstag, dem 14. Oktober 2014, fand am Gymnasium Oberursel für die Jahrgangstufe E1 ein „Drogen- und Alkohol- Präventionstag“ statt. An sieben Stationen konnten sich die Jugendlichen über die Gefahren und Folgen von Drogen- und Alkoholkonsum, speziell im Verkehr, informieren. Laut den Organisatorinnen Manuela Althenn-Lux (Lehrkraft für Sucht-und Gewaltberatung) und Maga Kaminski (Pädagogischer Dienst) sollten sie dadurch die Risiken besser einschätzen lernen und ermutigt werden, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Dazu trugen die Kriminalpolizei, die Deutsche Verkehrswacht, das DRK und andere Experten bei, die über Suchtmittel und deren negative Auswirkungen informierten und praktische Tipps für Krisensituationen und zur Ersten Hilfe bei Unfällen gaben. Der Präventionstag ist ein Baustein der „Sucht- und Gewaltprävention“ am Gymnasium Oberursel und wurde seit 2010 zum dritten Mal durchgeführt.



Für junge Fahrer gilt die Null-Promille-Grenze

Zum Auftakt informierten in der Rotunde Polizeioberkommissarin Delia Schneider und ihr Kollege Martin Riebel über Strafverfolgung bei Drogen- und Alkoholdelikten im Verkehr“. Dabei erläuterten sie auch das Vorgehen der Polizei bei Verkehrskontrollen und erklärten die Möglichkeiten von Atemtest, Blutprobe und Urintest und die nachhaltigen rechtlichen Folgen von Drogenkonsum im Verkehr. Auch wer noch keinen Führerschein habe und zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sei, müsse mit einer Meldung an die Führerscheinstelle und rechtlichen Konsequenzen rechnen, erfuhren die erstaunten Jugendlichen. Bis zum Alter von 21 Jahren und zwei Jahre lang für Fahranfänger gelte absolutes Alkoholverbot im Straßenverkehr. Im Fall von 0,3 Promille und Ausfallerscheinungen werde von einer Straftat ausgegangen. Die Beamten erläuterten auch die Folgewirkung verschiedener Getränke. „60 Kilo+ 1 Bier = über 0,5 Promille“, lautete ein Warnhinweis.



Für Drogen gibt es keine Grenzwerte

Für andere Drogen als Alkohol gebe es altersunabhängig keine Grenzwerte; hier gelte die „Null-Toleranz-Grenze“ und es heiße „Finger weg von Drogen im Verkehr“. Die Beamten wiesen auch darauf hin, dass die Wirkung von Cannabis viel länger als gedacht anhalte (Halbwertszeit: 3-4 Stunden), und warnten vor Wechselwirkungen mit Alkohol sowie den unkalkulierbaren Wirkungen der hochgefährlichen neuen synthetischen Cannabinoide, der sog. „Kräutermischungen“.



Abhängigkeit und körperlicher Verfall durch Suchtmittel

Welche Auswirkungen haben Drogen und Alkohol auf die menschliche Psyche und den Körper, und was ist eigentlich Sucht? Darüber informierte die Ärztin Dr. Marianne Korfmann sehr anschaulich in Station Nr. 1 mithilfe von Fotos und Videos. Dabei warnte sie auch und gerade vor den erschreckenden Wirkungen bei extensivem und chronischem Alkoholgenuss und erläuterte sowohl die pharmakologischen und medizinischen Prozesse als auch die Notfallsituationen, die infolge der Sucht auftreten können. Cannabis, Kokain, Opiate, Designerdrogen und Methamphetamine wurden hinsichtlich ihres Giftpotentials und ihrer erschreckenden Nebenwirkungen beleuchtet. Mit eindrucksvollen Bilderfolgen wurde den Jugendlichen der körperliche Verfall von Konsumenten verschiedener Drogen demonstriert.



Opfer und Unfälle durch Drogen- und Alkoholmissbrauch

Hier knüpfte Frank Köhler als Rettungssanitäter an und informierte im Auftrag des Medizinischen Dienstes ausführlich über die Gefahren und medizinischen Folgen einzelner Drogenarten. Dabei zeigte er viele Bilder aus der Praxis des Rettungsdienstes, der häufig mit Drogenopfern zu tun hat. Wilfried Wall von der Deutschen Verkehrswacht berichtete anschaulich von verschiedenen tragischen Verkehrsunfällen mit jungen Menschen aus der Region, bei denen Drogen im Spiel waren. Zuvor hatte er über Reaktions-, Brems- und Anhaltewege und das physikalische Aufprallgewicht informiert. Anhand eines drastischen Falls warnte Wall auch vor KO-Tropfen, die gelegentlich in Discos verabreicht würden.

Katharina Rexrodt vom Zentrum für Jugend- und Suchtberatung (ZJS) in Bad Homburg, die Ansprechpartnerin für Jugendliche und junge Erwachsene in Oberursel ist, thematisierte in einer weiteren Station die Auswirkungen von Drogen und Alkohol auf das persönliche Verhalten und nahm dabei die „Mythen“ über Alkohol und Cannabis ins Visier.



Sicherheit im Verkehr und Rettungsstrategien am Unfallort

Wenn es aber doch einmal zu Unfällen kommt, dann ist ein Sicherheitsgurt lebenswichtig. Das demonstrierte Thomas Kirchner von der Landesverkehrswacht Hessen (LVW) mithilfe eines Gurtschlittens, bei dem ein Aufprall mit 10-11 km/h simuliert werden kann. Wer wollte, durfte hier am eigenen Leib erfahren, welche Kräfte bei einem solchen Aufprall wirksam werden.

Am Überschlagsimulator des LVW konnten die Jugendlichen danach praktisch trainieren, wie man sich aus einem auf dem Kopf stehenden Fahrzeug befreit. „Es war unangenehm und eng; man war im Gurt wie festgezurrt“, berichtete Nina (15). „Wenn man sich aber mit den Füßen an der Decke abdrückt, kann man sich befreien.“ Um Rettung aus einem verunfallten KFZ ging es auch bei der Station des DRK, wo die Sanitätshelfer Oliver Schneider und Lea Vens-Cappell zeigten, wie man einen Verletzten aus einem PKW mit den richtigen Griffen sachgerecht birgt und in eine stabile Seitenlage bringt. Erst danach können Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.



Bewertung der Stationen und Angebote

Die am Präventionstag beteiligten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe E1 durchliefen bis zum Nachmittag in festen Gruppen alle sieben Stationen und mussten dabei Lauf- und Evaluationszettel ausfüllen. So sollten die Teilnahme dokumentiert und die einzelnen Stationen bewertet werden. Felix Rinze und Christina Fiedler jedenfalls zogen als Teilnehmer ein positives Fazit. Sie fanden „die Informationen über die Drogenarten und die Folgen sehr interessant“ und „besonders die praktischen Übungen gut“.





Jutta Niesel-Heinrichs (Pressesprecherin)                               Volker Räuber (Schulleiter)




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