Gymnasium Oberursel

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„Drogen im Verkehr sind tabu“ – Stationenlernen im Gymnasium zur Drogen- und Alkohol-Prävention 

Am 7. Oktober 2015 fand am Gymnasium Oberursel der vierte „Drogen- und Alkohol- Präventionstag“ statt. Sieben Stationen informierten die Schülerinnen und Schüler der E1 über die negativen Folgen von Drogen- und Alkoholkonsum. Ziel der Organisatoren Manuela Althenn-Lux, Sabrina Hering und Daniel Beyer (GO-Lehrkräfte für Sucht-und Gewaltberatung) und des Koordinators Wilfried Wall von der Deutschen Verkehrswacht war es dabei, die Jugendlichen über die Risiken der einzelnen Drogen in Kenntnis zu setzen und eigenverantwortliches Verhalten, besonders im Verkehr, zu fördern. Verschiedene Anbieter wie das DRK und Experten standen für Information und praktische Tipps bei kritischen Situationen zur Verfügung. Der Präventionstag ist seit 2010 Teil der „Sucht- und Gewaltprävention“ am GO. 

Giftige Suchtmittel

Welche Auswirkungen haben Drogen und Alkohol, und was ist eigentlich Sucht? Darüber informierten die Rettungsassistentin für den Medizinischen Dienst Nadja Wach und die Suchtberaterinnen des GO Manuela Althenn-Lux und Sabrina Hering sehr anschaulich und in  offener Atmosphäre. Die erschreckenden Wirkungen von extensivem Alkoholgenuss und Drogengebrauch wurden dabei ebenso deutlich wie die seelischen und körperlichen Folgen der Sucht. Dass Cannabis, Kokain, Opiate, Designerdrogen und Meth Amphetamine extrem „giftige“ Nebenwirkungen haben, erstaunte viele Teilnehmer des DAP. „Ich wusste nicht, dass Crystal Meth-Konsum zu Psychosen mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen oder extremen Hautentzündungen führen kann“, bekannte Cathrin.

Tragische Verkehrsunfälle

Wilfried Wall, der „Macher“ des DAP-Projektes von der Deutschen Verkehrswacht, berichtete an einer anderen Station anschaulich von verschiedenen tragischen Verkehrsunfällen mit jungen Menschen aus der Region unter Drogeneinfluss und warnte zudem vor den aus Discos bekannten „KO-Tropfen“. Auch informierte er über Brems- und Anhaltewege und die immensen Aufprallkräfte. Ergänzt wurde die Darstellung von Unfällen durch Daniel Beyer, Lehrer für Sucht-und Gewaltberatung, der gemeinsam mit den Schülern die Ursachen eines schweren Autounfalls mit vierfacher Todesfolge im Raum Nidda mittels Videosequenz analysierte. Die Hauptursachen von Straßenverkehrsunfällen, überhöhte Geschwindigkeit und Abgelenktheit des Fahrers, waren auch hier die entscheidenden Faktoren.

Rettungsstrategien am Unfallort

Hieran knüpften Lea Vens-Cappell und Falk Dorgathen als ehrenamtliche Rettungssanitäter an und informierten im Auftrag des DRK ausführlich über die aktive Rettung von Unfallopfern. Dabei zeigten sich die Fahranfänger besonders tatkräftig und lernten ganz nebenbei einige Kniffe und Griffe, wie man einen Verletzten aus einem PKW sachgerecht birgt und in eine stabile Seitenlage bringt. Erst dann konnten die Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.

Sicherheit im Verkehr

Bei Unfällen ist ein Sicherheitsgurt lebenswichtig. Das zeigte Paul Fischer von der Landesverkehrswacht Hessen (LVW) mithilfe seines Gurtschlittens, bei dem ein Aufprall mit 10-11 km/h simuliert wird. Mutige konnten hier am eigenen Leib erfahren, welche Kräfte selbst bei einem solchen Aufprall wirksam werden. „Das tat schon richtig weh“, berichtete Stephanie. Am Überschlagsimulator der Landesverkehrswacht (LVW) konnten die Jugendlichen unter Anleitung von Frank Köhler und Sebastian Pfister üben, wie man sich aus einem auf dem Kopf stehenden Fahrzeug befreit. Wie gefährlich lose Gegenstände im Auto, z.B. Schlüssel oder Flaschen, während eines Überschlags werden können, war vorher wohl keinem der Schüler richtig bewusst. 

Die Null-Promille-Grenze

Zum Abschluss informierte in der Rotunde Richter a.D. Rolf Dietrich Opitz über „Strafverfolgung bei Drogen- und Alkoholdelikten im Verkehr“. Für Fahranfänger bis 21 Jahre gelte das absolute Alkoholverbot im Straßenverkehr, betonte Opitz und erläuterte auch das Vorgehen und die Testmöglichkeiten der Polizei bei Verkehrskontrollen. Die negativen Folgen von Drogenkonsum im Verkehr wurden dabei schnell klar. Selbst wer noch keinen Führerschein habe und zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sei, müsse mit rechtlichen Konsequenzen rechnen, erfuhren die erstaunten Jugendlichen. Bei 0,3 Promille und Ausfallerscheinungen werde von einer Straftat ausgegangen. Der ehemalige Richter erläuterte am konkreten Beispiel die Folgewirkung von Getränken. „60 Kilo + 1 Bier = über 0,5 Promille“, warnte er.

Keine Grenzwerte bei Drogen

Für andere Drogen als Alkohol gebe es generell keine Grenzwerte. Hier gelte „null Toleranz“ und „Finger weg von Drogen im Verkehr“. Rolf Dietrich Opitz wies auch darauf hin, dass die Wirkung von Cannabis viel länger als gedacht anhalte (Halbwertszeit: 3-4 Stunden), und warnte vor Wechselwirkungen mit Alkohol. Auch wies er auf die unkalkulierbaren Wirkungen der gefährlichen synthetischen Cannabinoide, der sog. „Kräutermischungen, hin, „wo man niemals genau weiß, was wirklich alles darin ist“.

Bewertung der Stationen und Angebote

Die am Präventionstag beteiligten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe E1 durchliefen bis zum frühen Nachmittag in festen Gruppen alle sieben Stationen und mussten dabei Lauf- und Evaluationszettel ausfüllen. So sollten die Teilnahme dokumentiert und die einzelnen Stationen bewertet werden. Die meisten Schüler jedenfalls zogen anschließend ein positives Fazit, so etwa Alexander: „Für mich waren die Informationen über die Drogenarten und die Folgen sehr interessant“, und Jessica ergänzte: „Besonders die praktischen Erfahrungen, die man machen konnte, empfand ich als sehr lehrreich.“ (ber/nlh)

 

 

Jutta Niesel-Heinrichs (Pressesprecherin)                               Volker Räuber (Schulleiter) 




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