Gymnasium Oberursel

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Jugend forscht

Drei Biologie-Talente des Gymnasiums traten bei „Jugend forscht“ an -

Frederik Terhorst (5h) gewann 2. Preis in der Sparte „Schüler experimentieren“

Am 6.2.2015 fand im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt der 50. Regional-Entscheid des renommierten Nachwuchswettbewerbs „Jugend forscht“ statt, der der Talentfindung und Talentförderung in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik sowie Mathematik, Informatik und Technik gewidmet ist. 43 Schülerinnen und Schüler mit 26 Einzelprojekten präsentierten Jury und Öffentlichkeit im Senckenberg-Museum ihre Forschungsergebnisse, darunter auch drei junge Teilnehmer des Gymnasiums Oberursel. Sie gehören der Arbeitsgemeinschaft „Jugend forscht“ an, die seit 2012 wieder fester Bestandteil des AG-Angebotes am GO ist. Frederik Terhorst (5h) freute sich am Ende über einen 2. Preis in der Sparte „Schüler experimentieren“. Hier gelangen Sie zu den Fotos.

Malia Kunzmann (5d) war beim Essen von Tomaten aufgefallen, dass man anhand des Geschmacks erkennen kann, ob sie aus einem heimischen Garten oder einem holländischen Gewächshaus stammen. Durch Berichte von auf Steinwolle gezogenen Gewächshaus-Tomaten und den direkten Vergleich zu im elterlichen Garten auf Erde gewachsenen Tomatenpflanzen ging sie der Frage nach, ob verschiedene Bodenarten Auswirkungen auf das Wachstum und den Geschmack einer Pflanze haben können. Um noch schneller als mit Tomatenpflanzen verwertbare Ergebnisse erzielen zu können, säte Malia in zwei zeitlich voneinander getrennten Versuchsansätzen Kresse auf je acht verschiedenen Böden aus. 14 Tage nach Beginn der Experimente überprüfte sie dann gemeinsam mit der ganzen Familie, welcher Art das Geschmackserlebnis der Kresse auf Seramis, Wattepads, grünem Steckschaum, Sand, Kokoserde, Hydroton, ungesiebter Komposterde und Küchenrolle war. Ihr Fazit: Neutrale Substrate (z.B. Watte, Küchenpapier, Hydroton) lassen die Schärfe, Knackigkeit und Geschmacksintensität der Kresse sich am besten entfalten. Gleichzeitig haben Struktur und Oberflächen-Beschaffenheit des jeweiligen Substrates einen erheblichen Einfluss auf die Keimungsrate und das Wachstum der Kresse.

Mit der gleichen Versuchspflanze, aber einer gänzlich anderen Fragestellung, befasste sich Maximilian Adler (6b). Er wollte klären, ob Pflanzen nachts schlafen – oder möglicherweise auch im Dunkeln wachsen. Die Werte seiner im Abstand von jeweils 12 Stunden durchgeführten Messungen an keimenden Kresse-Samen legten schließlich die Vermutung nahe, dass Pflanzen sowohl tagsüber als auch nachts wachsen. Tagsüber scheint das Pflanzenwachstum aber mehr als doppelt so groß zu sein wie nachts.

Lassen sich Platanenblätter durch den Einsatz von Tieren schneller biologisch abbauen?

Dieser Frage widmete sich Frederik Terhorst (5h) seit Herbst letzten Jahres, nachdem ihm auf den Straßen die großen Mengen an Platanenblättern aufgefallen waren, die scheinbar nicht wie andere Blätter schnell zu verrotten schienen.

Mit Hilfe von drei typischen Tierarten, die in der Natur als „Zersetzer“ in der Laub- und Bodenschicht ihre Arbeit verrichten, untersuchte Frederik, ob man den Abbau der ledrigen Blätter beschleunigen kann. Fauchschaben, Kellerasseln und Regenwürmer wurden jeweils mit einem Platanenblatt in separaten Plastikgefäßen mit einem Bodengrund aus feuchter Erde untergebracht: Das Experiment wurde nun täglich dokumentiert. Eine Nullprobe diente als Vergleichsansatz. Bei vier verschiedenen Umgebungstemperaturen im Bereich von 12°C - 24°C testete Frederik seine Versuchsanordnungen und kam zu einem eindeutigen Ergebnis:

Kellerasseln scheinen besonders gute Zersetzer zu sein und sich besonders gut für den biologischen Abbau von Platanenblättern zu eignen, wenn der für sie optimale Temperaturbereich von 17°C-20°C vorherrscht.

Für diese Untersuchungen wurde Frederik mit dem 2. Preis (60 Euro; Stifter: Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren) in der Sparte „Schüler experimentieren“ ausgezeichnet. Zusätzlich gewann er mit seiner Forschungsarbeit ein Jahresabonnement der Zeitschrift „natur“.

Im Anschluss an die Feierstunde hob Dr. Christiane Gräf, seit über 20 Jahren die Leiterin des hessischen Landeswettbewerbes von „Jugend forscht“, im Betreuerkreis die besondere Qualität der Poster und Standpräsentationen aller drei GO-Schüler lobend hervor.

Die Jugend forscht-AG findet immer donnerstags von 1515 Uhr bis 1730 Uhr in Raum F207 statt. Sie wird von Matthias Helb und Rolf Beyer betreut. Neue Teilnehmer sämtlicher Jahrgangsstufen sind jederzeit herzlich willkommen.

(Berichterstatter: Matthias Helb)

gez. J. Niesel - Heinrichs (Pressesprecherin)                                                       V. Räuber (Schulleiter)




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