Prix des lycéens allemands 2015
„Camp Paradis“ heißt der Schulsieger im «Prix des lycéens allemands 2015»
Zum elften Mal nahm das Gymnasium Oberursel in diesem Jahr am Literaturprojekt „Prix des lycéens allemands“ teil, bei dem deutschlandweit aktuelle französische Jugendromane bewertet werden. Am 3. Februar wurde nun von der Schuljury der diesjährige Siegertitel ermittelt. Die Juroren des Französisch-Leistungskurses E1 von Lehrerin Sibylle Stein entschieden sich vor interessiertem Publikum in der gut besetzten Rotunde nach ausführlicher Vorstellung der vier nominierten Bücher und engagierter Diskussion für „Camp Paradis“ von Jean Paul Nozière. Das Buch thematisiert Schicksale von Kindern und Jugendlichen, die in Afrika durch Kriegserlebnisse traumatisiert wurden.
Den zweiten Platz nahm „La fille qui rêvait d’embrasse Bonnie Parler“ der kanadischen Schriftstellerin Isabelle Gagnon ein, die in ihrem Roman die lesbische Beziehung zweier Mädchen thematisiert, ein Thema, von dem die Juroren fanden, dass es trotz aktueller Bezüge, z.B. der Legalisierung der Homo-Ehe in Frankreich, zu wenig Beachtung finde.
Der Roman „Sur le toit“ von Frédérique Niobey, der von der Ausgrenzung Jugendlicher in den schwierigen Vororten der Großstädte Frankreichs erzählt, erhielt trotz der interessanten Erzählperspektive – die Autorin schildert die Geschichte von 14 Jugendlichen wie in einem Film durch einen Kamerablick – nicht genügend Stimmen. Bei einer Begegnung mit Niobey im November 2014 hatten die Französisch-Schüler den Weg von der Idee zum Buch nachvollziehen können.
„Le dernier ami de Jaurès“ , Tania Sollogoubs Roman über den Sozialisten Jean Jaurès, der am Vorabend des Ersten Weltkriegs ermordet wurde, nachdem er durch einen Appell an die Solidarität der internationalen Arbeiterschaft versucht hatte, den Kriegsausbruch noch zu verhindern, wurde von den Schülern geschätzt, weil er geschichtliches Wissen anschaulich macht. Die anspruchsvolle Sprache und der Umfang des Romans setzten die Hürde zum Gewinnerbuch aber doch zu hoch.
Auffällig beim Entscheidungsprozess war diesmal, dass sich während der Lektüre der vier Bücher zunächst kein klares Gewinnerbuch abzeichnete, da lange Zeit alle Romane ‚im Rennen’ waren, berichtet Französischlehrerin Sibylle Stein, die das Projekt leitete. Diese Beobachtung sei offensichtlich auch an anderen Schulen gemacht worden. Die Oberurseler Juroren sind nun gespannt, welches Buch sich am 18. Februar vor der Hessenjury, bestehend aus 43 Vertretern der teilnehmenden Schulen in Hessen, als Gewinner durchsetzen wird. Im März wird schließlich während der Leipziger Buchmesse der Bundessieger im „Prix des Lycéens allemands 2015“ ermittelt. (ste/nlh)
J. Niesel-Heinrichs (Pressesprecherin) V. Räuber (Schulleiter)
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