Gymnasium Oberursel

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„Jeder ist im Straßenverkehr für sich und andere verantwortlich“ – 5. Projekttag zur Drogen- und Alkoholprävention am Gymnasium Oberursel


Am 07. Oktober 2016 fand am Gymnasium Oberursel zum bereits fünften Mal der so genannte „DAP“ (Drogen- und Alkoholpräventionstag) statt. An insgesamt sechs Stationen (eine weitere entfiel wegen Erkrankung der Referentin) lernten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe E1 Wichtiges über ihre eigene Verantwortung im Straßenverkehr sich selbst und ihren Mitmenschen gegenüber. Organisiert wurde der Tag durch Manuela Althenn-Lux und Daniel Beyer (Beratungslehrkräfte für Sucht- und Gewaltprävention am GO) und Crash Instructor Paul Fischer von der Verkehrswacht, finanziert wurde er aus einem schuleigenen Etat für Sucht- und Gewaltprävention, der durch Aktionen des GO am Hessentag 2010 entstanden ist.
Daniel Beyer begrüßte die Jugendlichen zunächst in der Rotunde und erläuterte das Ziel der Veranstaltung: Das GO möchte auch in diesem Jahr einen Beitrag dazu leisten, die jungen Erwachsenen, die teilweise kurz vor dem Erwerb einer Fahrerlaubnis stehen, zu sensibilisieren, mit der durch den Führerschein neugewonnen Freiheit verantwortungsvoll umzugehen. Dazu gehöre der Verzicht auf Alkohol und Drogen, die in 140.000 Fällen bundesweit Ursache für Personenschäden im letzten Jahr gewesen seien. Außerdem solle das Verhalten im Ernstfall sowie die Selbst- und Fremdeinschätzung thematisiert werden.
Nach der Begrüßung teilten sich die Jugendlichen in sieben Gruppen auf, in denen sie in einem 25-minütigen Rhythmus in unterschiedlicher Reihenfolge die Stationen durchliefen. Die Kurssprecherinnen und Kurssprecher waren dabei für die Anwesenheitskontrolle und das Zeitmanagement verantwortlich. Nach jeder Station wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Feedbackbogen ausgefüllt, der am Ende des Tages von den Organisatoren eingesammelt wurde. Die Bilanz fiel sehr positiv aus.
An der ersten Station informierte Frank Köhler von der Landesverkehrswacht (LVW) unter dem Motto „Unfall – Was nun?“ zum richtigen Verhalten am Unfallort. Die Jugendlichen lernten hier unter anderem, sich im Auto richtig hinzusetzen, bekamen Informationen über die Funktion eines Airbags und in welcher Reihenfolge sie Hilfeleisten bzw. -holen sollten. Wichtiges Fazit war hierbei, den Eigenschutz nicht zu vergessen.
Im nächsten Raum wurden die Schülerinnen und Schüler durch Wilfried Wall von der Deutschen Verkehrswacht (DVW) darüber aufgeklärt, wie sich Reaktions- und Bremsweg durch unterschiedliche Geschwindigkeiten und die Beschaffenheit der Straßen (trocken, nass oder vereist) verändern. So wurden Bremswege berechnet und die Jugendlichen waren erstaunt, dass eine 80 kg schwere Person, die mit 90 km/h unterwegs ist, bei einem Frontalaufprall eine Masse von 7,2t hat. Wall warnte auch vor KO-Tropfen, die in vielen Diskotheken heimlich in Getränken verabreicht würden.
An der dritten Station lauschten die jungen Erwachsenen gebannt Andreas Lebeus vom Medizinischen Dienst, der im Frankfurter Bahnhofsviertel seinen Haupteinsatzort als Rettungsdienstmitarbeiter hat. Drastisch, anschaulich, schockierend und mit klaren Worten und Fotos schilderte er, welche verschiedenen Drogenarten es gebe, wie diese sich auf Körper und Geist eines Menschen auswirkten und binnen kürzester Zeit zur Sucht und damit zum baldigen frühen Tod führten. Alkohol als legale Droge und Gesellschaftsdroge Nr.1 sei in vielen Fällen der Einstieg.
Bei der Station des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die von Kathrin Hoffmeister betreut wurde, konnten die Jugendlichen am lebenden Objekt bzw. einer Trainingspuppe die stabile Seitenlage bzw. die Herz-Druck-Massage üben. Die Rettungsassistentin versuchte dadurch den Schülerinnen und Schülern die Angst zu nehmen, etwas falsch zu machen oder das Unfallopfer noch weiter zu verletzen. Wichtiger als eine durch die Massage aus der Kapsel gesprungene Rippe (diese sei zwar schmerzhaft, heile aber wieder ab), sei für den Verletzten, den Blutkreislauf am Laufen zu halten, denn ein Stillstand desselben führe im Gehirn zu irreparablen Schäden oder zum Tode.
Im Überschlagsimulator, der auf dem Schulhof aufgebaut war, konnten die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Daniela Fischer und Dirk Jost dann üben, sich aus einem Auto, das auf dem Dach gelandet war, zu befreien. Das sei wichtig, da ein Mensch, der kopfüber eingeklemmt sei, bereits nach 15 Minuten bewusstlos werde und dann durch die Erschlaffung der Muskulatur an seinem Mageninhalt ersticke. Daraus folgte, dass das richtige Anschnallen im Auto (genau erklärt für Frauen und Männer), unerlässlich sei, da eine unangeschnallte Person bereits bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h durch die Scheibe aus dem Fahrzeug geschleudert werde.
An der letzten Station wurde den Jugendlichen von Jana Schumm und Miriam Ehnert durch das Vorführen zweier Filme bewusst gemacht, dass jede/r die Verantwortung dafür trage, weder sich selbst noch andere Personen durch riskantes oder unüberlegtes Handeln zu gefährden. Gezeigt wurde dabei ein realer Fall aus Nidda aus dem Jahr 2008, bei dem in einem VW-Polo sechs junge Menschen, die allesamt nicht angeschnallt waren, mit überhöhter Geschwindigkeit einem LKW die Vorfahrt nahmen und von diesem 35 m mitgerissen wurden. Vier der sechs Insassen, darunter der 19-jährige Fahrer, starben. Die mitgefahrenen Todesopfer stammten alle aus derselben Schulklasse. Der zweite Film machte den Jugendlichen bewusst, welche Lücke ein solch junges Menschenleben hinterlässt.
Am Ende befragt, nannten Jeremy, Amelie und Jessica einstimmig die Informationen über die Drogen als das Beeindruckendste des Tages, gefolgt vom Überschlagsimulator, meinten auch Tobias, Jara und Lukas. Aber auch die anderen Stationen seien interessant und informativ gewesen, so die sechs Schülerinnen und Schüler der E1. Es bleibt zu wünschen, dass die Nachdenklichkeit vorhält und vor allem Wirkung zeigt. (jun)


Christina Jung (Stellv. Pressesprecherin) Volker Räuber (Schulleiter)




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