131 selbstbewusste und engagierte Abiturienten mit Akademischer Feier vom Gymnasium Oberursel verabschiedet (Fotos)
Am Donnerstag (23.6.2016) wurden 131 Abiturienten in einer Feierstunde mit Reden, Würdigungen und musikalischen Beiträgen vom Gymnasium Oberursel verabschiedet. Kursweise erhielten die Schulabgänger ihre Zeugnisse aus den Händen von Schulleiter Volker Räuber und ihren Tutoren. Einige von ihnen wurden für besonders gute fachliche Leistungen und ihr schulisches Engagement geehrt. Fünf Abiturientinnen erzielten gar die Traumnote 1,0 und wurden verschiedenen Stiftungen vorgeschlagen. Auch das Stipendium der Dr. Günter Mann-Stiftung wurde wieder vergeben. Die Festredner, eine gewandte Moderation und viele Gäste, darunter Stadtkämmerer Thorsten Schorr, sorgten für einen würdigen Abschluss der Schulzeit.
Die festlich gekleideten Abiturientinnen und Abiturienten wurden zunächst von Helge Brendels Bläserklasse 6 musikalisch mit zwei fröhlich-dynamischen Märschen auf die Feier eingestimmt, durch die Paula Sobotta (Abiturientin) und Frank Hilgert (Lehrer für Deutsch und Musik) als Moderatoren sachkundig und charmant führten. Als erster gratulierte Schulleiter Volker Räuber im Namen der Schulleitung zur bestandenen Reifeprüfung. Räuber beleuchtete in seiner Rede die besondere Bedeutung des Jahres 2016 als Umbruchsjahr und - in einer kurzen „Zeitreise“ - den familiären und schulischen Werdegang der Abiturienten von der frühen Kindheit bis zum Abitur im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen und warf auch einen Blick auf deren mögliche Zukunft. Die jungen Erwachsenen erwarteten vielfältige Einflussmöglichkeiten, aber auch neue Anforderungen, die Verantwortungsübernahme und Gestaltungskraft nötig machten. Räuber dankte dem Kollegium, der ganzen Schule und den Eltern für deren Einsatz während der Schulzeit und bat die Abiturienten, die erlebten positiven Erfahrungen mit eigenem Engagement an die Gesellschaft zurückzugeben.
Oberstufenleiterin Gisela Tenter erinnerte in ihrer Rede an die hohe Zahl der Prüfungen, die der Jahrgang bestritten habe, und freute sich über den guten Abi-Durchschnitt von 2,26 und den hundert Prozent weiblichen Anteil an der 5 mal vergebenen Traumnote „1,0“. 76 Abiturprüfungen seien mit der Note 15 bzw. 14 Punkte abgeschlossen worden, bilanzierte sie. Verabschiedet werde ein musikalisch, kulturell und sozial sehr engagierter und selbstbewusster Jahrgang, der nun in der Lage sei, Verstand und Vernunft zu benutzen, betonte die Studienleiterin.
Für ihre besonderen fachlichen Leistungen und die Abiturnote „1,0“ erhielten Charlotte Dierig, Clara Jung, Tara Reutter, Anahita Davoodabadi und Laura Harth Buchpreise und wurden zusätzlich der Studienstiftung des Deutschen Volkes bzw. der Glemser Stiftung und der Stiftung „e-fellows“
als Stipendiatinnen vorgeschlagen. Den Dr. Günter Mann - Preis überreichte Kuratoriumsmitglied Joachim Knaus an die Abiturienten Paula Sobotta und Tristan Nigratschka und erinnerte an den in diesem Jahr verstorbenen und der Schule eng verbundenen Stifter. Insgesamt 15 Schulabgänger wurden der Stiftung „e-fellows“ vorgeschlagen, weitere erhielten Preise der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Gesellschaft Deutscher Chemiker sowie das Exzellenzlabel CertiLingua. Die Pierre de Coubertin-Medaille für hervorragende Leistungen und Fairness im Sport ging diesmal an Tobias Jockel. 12 Schüler/innen wurden darüber hinaus für ihr kulturelles, organisatorisches und soziale Engagement in der Schule geehrt.
An die Stelle der obligatorischen „Lehrerrede“, die der erkrankte Tutor Dieter Höfer hatte halten wollen, trat diesmal eine gemeinsame Ansprache der Tutoren. Im 3-Minuten-Takt gaben diese aus der Sicht ihrer Fächer den scheidenden Tutanden eine Reihe von Weisheiten und Ratschlägen mit auf den Weg: So plädierten Englischlehrerin Manuela Althenn-Lux und Politiklehrer Norbert Anthes dafür, die Spielräume zu nutzen und das eigene Streben, auch gegen Widerstände, nach dem Glück auszurichten. Musiklehrer Klaus-Dieter Köhler-Goigofski ging es um das anspruchsvolle spielerische Austesten von Möglichkeiten, nicht nur in der Kunst, und Deutschlehrer Dieter Lober-Sies empfahl ganz uneingeschränkt das beglückende Lesen von Büchern: „Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt.“ Als Biologielehrerin skizzierte Sabine Reinke danach mit Witz die nun abgeschlossene „Evolution“ in der Schule und empfahl zunächst „Ausbreitung“ und erst danach „Fortpflanzung“.
Geschichtslehrer Thomas Wiegandt hielt sich an Steve Jobs Worte „Stay hungry, stay foolish“ und riet, nicht Dogmen, sondern eigenen Intentionen zu folgen. Sportlehrer Roger Westerweller suchte und fand Rat bei Jogi Löw gegen das deutsche EM-„Ball-Problem“: Es sei nicht „die Aufgabe des Balles, die Bewegungsziele zu erreichen“, sondern, und dies gelte auch nach dem Abitur, wenn man ein bestimmtes Niveau erreicht habe, müsse man aktiv auf die eigenen Stärken setzen. Bei all dem Streben aber auch nicht das Träumen und Lachen zu vergessen, dieser abschließende Rat kam ausgerechnet aus dem Reich der Mathematik und wurde von Helge Brendel vorgetragen.
Wolfgang Borgfeld komplettierte in der „Elternrede“ den Reigen guter Ratschläge an die Abiturienten. Faktenwissen, Motivation und Leidenschaft für die Inhalte sowie Konzentration auf eigene Stärken und Offenheit für die Ratschläge der erfahrenen „Alten“ lagen ihm besonders am Herzen. In ihrer spritzigen „Schülerrede“ warfen Lea Lewalter und Philip Sommer anschließend einen humorigen, aber auch stolzen und dankbaren Blick auf den Verlauf und das Ende der (durchlittenen) Schulzeit und erinnerten an manche erlebte Skurrilität. „Ein Abschied schmerzt immer, wie lange man sich auch darauf freut“, schlossen sie ihre Bilanz mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab.
Die feierlichen Reden, das Austeilen der Zeugnisse, die Würdigungen der besonderen Leistungen und die obligatorischen Fotoshootings nahmen viel Zeit in Anspruch, und alle Momente wurden genossen. Darüber hinaus konnten die inspirierten Moderatoren auch noch anspruchsvolle musikalische Beiträge ankündigen, so den Oberstufenchor von Sebastian Leichtfuß mit „Bohemian Rhapsody“ von Queen mit Till Aichelmann (Q4) an der E-Gitarre, den Pianisten Tristan Nigratschka (Q4) mit S. Prokofjews „Teuflische Einflüsterung“ und zu guter Letzt die Abiturienten Paula Sobotta und Tristan Nigratschka mit Introduktion, Thema und Variation III aus F. Schuberts über „Trockne Blumen“ am Ende der würdigen Entlassungsfeier. Danach rief der Förderverein die trockenen Kehlen zum ersehnten Sektempfang. (nlh)
J. Niesel-Heinrichs (Pressesprecherin) V. Räuber (Schulleiter)
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