Zeitzeugengespräch mit Ingrid Oppermann am Gymnasium Oberursel
Ingrid Oppermann, die Tochter des von den Nationalsozialisten in die Türkei vertriebenen Physikers und Astronomen Prof. Dr. Wolfgang Gleissberg, wird im Rahmen der Interkulturellen Woche in Frankfurt (14. bis 17. 11.2016) auch zu einem Zeitzeugengespräch nach Oberursel kommen. Die Begegnungsreihe wird vom „Projekt Jüdisches Leben in Frankfurt“ und von der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung organisiert.
Das Zeitzeugengespräch findet am Donnerstag, dem 17.11.2016, von 8.00 Uhr – 10.00 Uhr in der Rotunde des Gymnasiums Oberursel, Berliner Straße 11, statt. Teilnehmen werden drei Geschichtskurse der Jahrgangsstufe Q1. Im Jahr 2014 war Ingrid Oppermann schon einmal zu Gast am Gymnasium.
Ingrid Oppermann wurde 1938 in Istanbul geboren. Ihr Vater, der Physiker und Astronom Prof. Dr. WolfgangGleissberg, war von den Nationalsozialisten aus Deutschland vertrieben worden und 1934 in die Türkei emigriert. Ende der fünfziger Jahre kehrte er nach Deutschland zurück und leitete die Sternwarte in Frankfurt. Die Familie wohnte in Oberstedten. Seine Tochter Ingrid Oppermann besuchte die Schule in Istanbul und kam erst mit 20 Jahren nach Deutschland. Sie wird über das Leben ihres Vaters, ihrer Familie und ihr eigenes Leben in beiden Kulturen berichten.
Am Beispiel Wolfgang Gleissbergs und seiner Familie werden die Verbindungen zwischen der modernen Türkei und Deutschland deutlich. An der 1933 von Mustafa Kemal Atatürk neu gegründeten Universität in Istanbul stammten 30 von 87 Professoren aus Deutschland, darunter 8 Professoren aus Frankfurt, die nach 1933 in die Türkei emigriert waren. Der Physiker Gleissberg arbeitete am Institut für Astronomie, das von Erwin Freundlich, ebenfalls einem Emigranten aus Deutschland, geleitet wurde. 1948 wurde Gleissberg zum Professor und zum Leiter der Istanbuler Sternwarte ernannt. Diese Funktion hatte er bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland inne.
Das Projekt „Jüdisches Leben in Frankfurt“ organisiert, unterstützt von der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung, diese Begegnung mit Zeitzeugen der NS-Zeit. Die Organisatoren wollen so die Zeit des Nationalsozialismus einer heute oft multikulturellen Schülerschaft anschaulich und lebendig vermitteln. „Die Erfahrungen zeigen überdies, dass gerade die heutigen Schüler diesem Thema großes Interesse entgegenbringen, denn sie können mit den Erzählungen der Zeitzeugen eigene oder vermittelte Migrationserfahrungen verbinden“, betonen sie.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Presse sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.
Jutta Niesel-Heinrichs (Pressesprecherin) Volker Räuber (Schulleiter)
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