Geldpolitik spannend in Szene gesetzt – das geht!
Ein Workshop der Bundesbank am Gymnasium Oberursel zeigt Schülerinnen und Schülern der Oberstufe ganz praxisnah, wie Geldpolitik funktioniert
„Heute dürft ihr einmal Mario Draghi sein!“ Mit dieser Ankündigung begann Martin Jedrejowski, Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank, einen Workshop zum Thema „Geldpolitik“, der am 24. Januar 2017 in Q1- Kurs „Politik und Wirtschaft“ von Politiklehrerin Heike Scholz am Gymnasium Oberursel durchgeführt wurde.
Dass der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) keinen leichten Job hat, erfuhren die Schülerinnen und Schüler zunächst durch einen spannenden und sehr informativen Vortrag des Referenten. Wie schafft man es, dass die Preise nicht zu stark schwanken? Warum ist das überhaupt erstrebenswert und welchen Zusammenhang gibt es mit dem Ziel „Wirtschaftswachstum“? Anhand solch einfacher Fragen wurden wichtige und teils sehr komplizierte Inhalte rund um das Thema Preisniveaustabilität, Wirtschaftskreislauf, EZB, Bundesbank, Finanzkrise und Zwei- Säulen- Strategie des Eurosystems erläutert, bevor der Kurs sich detailliert mit den Indikatoren der Analyse zur Erfassung der Lage auf den europäischen Märkten auseinandersetzte. Der Referent berichtete dabei sehr eloquent und humorvoll aus dem Arbeitsalltag der Bundesbanker. Er selbst war an vielen Sitzungen und Entscheidungen des EZB- Rates beteiligt und konnte die Schülerinnen und Schüler mit Anekdoten und einem Blick hinter die Kulissen für das Thema begeistern. Im zweiten Teil des Vormittags war dann die Aktivität der 22 Schülerinnen und Schüler gefragt. Sie mussten eine EZB- Ratssitzung abhalten, an deren Ende „Mario Draghi“ verkünden und begründen sollte, wie die aktuelle Leitzinsentscheidung ausfällt. Dafür bekamen sie in Gruppen jeweils unterschiedliche Situationen und Grundsatzinformationen, so z.B. die Lage im Jahr 2008, und sollten basierend auf einer eigenständigen Bewertung von Indikatoren einmal selbst politische Entscheidungen mit Tragweite treffen. Bemerkenswert dabei war, dass die Schülerinnen und Schüler nach intensiver Arbeits- und Beratungsphase jeweils die Leitzinsverschiebung ganz ähnlich ansetzten, wie es der EZB- Rat tatsächlich getan hatte.
Angeregt wurde im Anschluss die Frage diskutiert: Wie merke ich die EZB-Leitzinsentscheidung im Alltag und ganz konkret in meinem Geldbeutel? „Quasi nebenbei wurde geklärt, was eigentlich ein Giro- Konto und was ein Dispo ist. Das waren für die Teilnehmer ganz handfeste Informationen mit Alltagsbezug, und so haben die Schülerinnen und Schüler an diesem Vormittag sicherlich auch viel praktisches Wissen mitgenommen“, urteilte Politiklehrerin Heike Scholz, die den Workshop organisiert hatte.
Begriffe wie. „Einlagefazilität“, „Staatsanleihekauf“ oder „Transmissionsprozess der Preise“ verloren an diesem Vormittag ihren Schrecken und die Schülerinnen und Schüler gingen mit dem Bewusstsein „Ja, Geldpolitik geht mich etwas an!“ nach Hause: (slz)
J. Niesel-Heinrichs (Pressesprecherin) V. Räuber (Schulleiter)
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