„Das ist cool“ - Die „Juniorwahl“ stieß am GO auf große Resonanz – „Kleine“ Parteien hoch im Kurs
Verschiedene Kurse des Gymnasiums beteiligten sich an der bundesweiten Juniorwahl
Am 21. September 2017 konnten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q3 des GO sowie die Politik-Leistungskurse der Q1 in der Rotunde des Gymnasiums im Vorfeld der Bundestagswahl zur Tat schreiten und an der bundesweiten „Juniorwahl“ teilnehmen und zeigten dabei eine starke Präferenz für die „kleinen“ Parteien, zumindest bei der Zweitstimme.
Über drei Stunden hatte das eigens eingerichtete „Wahllokal“ des Gymnasiums für die Teilnehmer geöffnet. Verkleinerte Originalstimmzettel des Wahlkreises 176 standen ihnen dabei ebenso zur Verfügung wie Wahlkabinen, Wahlhelfer und eine plombierte Wahlurne. Auf den Stimmzettel und die Bedeutung der beiden Stimmen sowie auf die Kerninhalte der Parteien hatten sich die Jungwähler im Fach „Politik und Wirtschaft“ gut vorbereitet. Entsprechend motiviert erschienen sie deshalb in „ihrem“ Wahllokal. Manch einer bedauerte laut, dass es in Deutschland nicht schon ab 16 Jahren möglich ist, an den Bundestagswahlen teilzunehmen.
Auch die Klasse 9f hatte sich zur Teilnahme an der Wahl entschlossen. Ann-Kathrin, Charlotte und Adriana (alle 14) fanden die Aktion „cool“. So lerne man den Ablauf der Wahl kennen und verstehe die Bedeutung der Erst- und Zweitstimme. Im Unterricht hätten sie die Wahlprogramme der Parteien in Gruppen erarbeitet und fühlten sich dadurch insgesamt gut vorbereitet. Weil sie die Programme der großen Parteien so ähnlich fand, hatte Adriana zu Hause noch zusätzlich den Wahl-O-Mat zu Rate gezogen. „Ich konnte mich ohne Weiteres entscheiden und bin mir nun meiner Wahl sehr sicher“, bekannte dagegen Charlotte.
Schulleiter Volker Räuber, der das Wahllokal in Augenschein nahm, freute sich sehr über die positive Einstellung und das große Interesse der Schülerinnen und Schüler: „Ich bin sehr angetan davon, dass die Jugendlichen sich so konsequent mit den Parteien und ihren Programmen auseinandergesetzt haben.“ Räuber hegte auch keinen Zweifel, dass die Jugend sich sehr wohl für Politik interessiert und ihre demokratischen Rechte wahrnehmen könnte. Ein Wahlrecht ab 16 Jahren beurteilte der Schulleiter dennoch skeptisch, da Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren „noch sehr in der Findungsphase“ seien. Im Gegensatz dazu wird die von vielen Schülern geforderte Absenkung des Wahlalters nicht nur im Hessischen Landtag und dem Verfassungskonvent unter MdL Jürgen Banzer, sondern auch von vielen Politiklehrern des Gymnasiums als konstruktiver Beitrag zur Stärkung der Demokratie gesehen.
Nach Schließung des Wahllokals um 14.15 Uhr wurde dann ordnungsgemäß ausgezählt; zuerst kamen die Erststimmen an die Reihe und danach die Zweitstimmen. Das GO-Ergebnis wurde für das Bundesergebnis an die Zentrale der „Juniorwahl“ weitergeleitet und musste anschließend noch bis nach den Bundestagswahlen geheim gehalten werden.
Seit diesem Montag aber ist es offiziell: Die Parteien der bisherigen „Großen Koalition“ haben bei den Jugendlichen im Bundesvergleich noch etwas schlechter abgeschnitten als bei den Erwachsenen. Gleiches gilt für FDP, Linke und noch deutlicher für die AfD (6%). Dafür kamen die Grünen auf ein zweitstelliges Ergebnis und mit 17,9 Prozent auf Rang 3 der Parteien. Auch entfielen 13,7 Prozent auf die vielen „Sonstigen Parteien“. Dass gleichzeitig auch die Gewinne und Verluste der Parteien moderater ausfielen, liegt an dem Vergleichsniveau der Ergebnisse der Juniorwahl von 2013.
http://www.juniorwahl.de/bundestagswahl-2017.html
Bei den GO-internen Wahlen fiel die Präferenz für die „kleinen“ Parteien noch deutlicher aus. So
erhielten die Grünen sogar 32,8 Prozent der Zweitstimmen und die FDP 27,5 Prozent, während auf CDU und SPD nur 19 und 7,9 Prozent entfielen. Auch ging die AFD mit 4,2 Prozent noch schwächer
aus den Wahlen hervor als im Bundesdurchschnitt. Bei der Wahlbeteiligung waren die GO-Junioren mit 83,6 Prozent dagegen „Spitze“. Weil die Oberurseler Juniorwähler auch zwischen Erst- und Zweitstimme unterscheiden konnte, gewann Markus Koob (CDU) bei der Erststimme mit 37,6 Prozent das „Wahlkreismandat“, dicht gefolgt allerdings von Wolfgang Schmitt (Bündnis 90/ Die Grünen) mit 34,4 Prozent vor Hans-Joachim Schabedoth (SPD) mit 15,6 Prozent. Hier war für viele das Auftreten der Kandidaten bei der Podiumsdiskussion im GO ausschlaggebend. Die Ergebnisse werden nun in den beteiligten Kursen analysiert. Das Interesse an den eigenen Zahlen ist groß.
Die Fachkonferenz „Politik-und-Wirtschaft“ und Fachbereichsleiter Jens Frowerk-Lehrer hatten sich im Sommer entschieden, die Juniorwahl an die Schule zu holen und sieht sich nun bestätigt, dass dadurch das Interesse an den Wahlen noch gesteigert wurde. Der Leistungskurs „Politik und Wirtschaft“ der Jahrgangsstufe Q3 hatte dazu im Vorfeld am 21. August erfolgreich eine lebhafte Podiumsdiskussion mit den Direktkandidaten durchgeführt und übernahm auch jetzt am GO mit großem Engagement die Durchführung und Auszählung der Juniorwahl.
Die Juniorwahl steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Deutschen Bundestags und wird von verschiedenen Ministerien und der Bundeszentrale für Politische Bildung gefördert. Sie soll das Interesse an der Bundestagswahl und den politischen Debatten wecken. In Deutschland beteiligte sich 2017 fast eine Million Jugendlicher. (nlh/ Fotos nlh)
gez. J. Niesel - Heinrichs (Pressesprecherin) V. Räuber (Schulleiter)
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