Gymnasium Oberursel

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„Virtuell-realistisch“ direkt im Geschehen – Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Oberursel erleben mit dem ZDF Geschichte hautnah

 

 

Geschichtsunterricht einmal ganz anders. Anstatt am Freitagvormittag die Nase in Bücher zu stecken wie sonst um die Uhrzeit, hatten zwei neunte Klassen des Gymnasium Oberursel am Mittwoch (15.5.2019)  die Chance im Rahmen eines Projekttages mit dem ZDF Geschichte mit Hilfe einer VR-Brille „virtuell-realistisch“ zu erleben. Weil alle Eltern und Schüler ihre Einwilligung für eine Fernsehberichterstattung gaben, konnte das ZDF-Landesstudio Hessen mit Redakteurin Andrea Meuser die Jugendlichen bei ihren Erlebnissen filmen und anschließend interviewen.

 

Nach einer kurzen Einführung konnte es losgehen. Die eine Hälfte der Neuntklässler sah YouTube-Videos mit Mirko Drotschmann, der als „Mr. Wissen-To-Go“ das ZDF-Flaggschiff unter den Erklär-Videos führt. Über diese Medienauftritte des ZDF im Internet hatten die Schülerinnen und Schüler  anschließend ein interessantes Gespräch mit Volker Ebert, bei dem die Schüler sich sehr fachkundig und diskutierfreudig zeigten. Der Entwickler für neue Medien im ZDF war sehr erfreut über die vielen Rückmeldungen „seiner“ Nutzer.

 

Die andere Hälfte der Schüler wurde auf Drehstühle gesetzt und bekam VR-Brillen, welche es ihnen ermöglichten, Flugzeuge über ihren Köpfen, das Modell der Frankfurter Paulskirche als 3D-Objekt und die Geldströme der Euro-Hauptstadt Frankfurt unmittelbar vor sich zu sehen.

Auch über die Geschichte der „Rosinenbomber" bei der Berlin-Blockade 1948/49 konnten die Schüler in einem interaktiven Spiel viel lernen. Danach tauschten die beiden Gruppen, sodass alle in den Genuss des kompletten Projekts der Schule mit dem ZDF kamen.

 

Dass dieser Weg, sich mit Geschichte zu beschäftigen, bei den Schülern für Begeisterung sorgte, war fast vorhersehbar. Viele Jugendliche interessieren sich für moderne Technik oder spielen Videospiele, warum sollte man das nicht nutzen, um die Schüler für Geschichte zu begeistern? Wie erwartet kam diese Art von virtuellem Unterricht bei den Jugendlichen gut an. Die Rückmeldungen waren zum allergrößten Teil positiv. „Man hört besser zu und sieht besser hin", sagte Colin Hrubik, Klasse 9a. Anderen fiel es dagegen anfangs noch schwer, sich auf die Videos zu konzentrieren, weil sie zu fasziniert von den neuen, modernen Möglichkeiten waren. Die Schüler beschrieben, dass sich das Gesehene sehr realistisch anfühlte, als wären sie in eine andere Welt eingetaucht. Eine Schülerin äußerte frei heraus: „Das ist mega-interessant, man konzentriert sich zuerst auf die technischen Teile, dann aber lernt man viel von den Inhalten.“

 

Mit dem Gymnasium Oberursel bekam zum ersten Mal eine Schule die Chance, die neuesten ZDF-360°-History-Entwicklungen und interaktiven VR-Welten auszuprobieren. Zu verdanken hat das Gymnasium Oberursel dies Hubert Krech von der ZDF-Hauptredaktion „Neue Medien“, der für sein Projekt eine Schule suchte, die neugierig war und Erfahrungen mit virtuellen Medien sammeln wollte. Vom GO  war Krech wegen der aussagekräftigen Ergebnisse und der guten Zusammenarbeit begeistert. Ein Lob, das Jens Frowerk, Fachbereichsleiter Sozialwissenschaften und Schulleitungsmitglied, nur allzu gerne zurückgeben konnte. „Bei den ersten Kontakten Ende November war ich noch skeptisch. Aber die Art und Weise, mit der Herr Krech auf unsere unterrichtlichen Bedürfnisse einging, hat mich schnell überzeugt. Das ZDF hat hier keine personellen und technischen Mühen gescheut, um unseren Schülerinnen und Schülern ein einmaliges Erlebnis zu bieten, mit dem sie wirklich etwas anfangen konnten“, betont Jens Frowerk. Er und seine Geschichtskollegin Helena Becker freuen sich sehr, dass sich die aufwändige Vorbereitung so gelohnt hat.

 

Der virtuelle Unterricht sei vielleicht noch für viele befremdlich, vor allem weil man mühelos zwischen früher und heute hin und her springen könne. Die Schülerinnen und Schüler aber erlebten Zeit hier wirklich als ein immerwährendes Kontinuum und könnten das Geschehen so besser verstehen, befanden die Pädagogen. Natürlich werde man nicht daran vorbeikommen, den Kopf auch immer wieder in ein Buch zu stecken, aber die Methode „VR“ könne eine gute Möglichkeit sein, den Schülern die historischen Themen näherzubringen.

 

Die Auswertung des Fragbogens, welchen die Schülerinnen und Schüler nach dem Projekttag ausfüllten,  bei dessen Ende sie sogar eine eigene VR-Brille bekamen, welche man mit einem Handy benutzen kann, zeigt jedenfalls an,  dass das Projekt erfolgreich war. Die Jugendlichen fanden das Projekt sehr interessant und gaben dem ZDF-Team auch noch ein paar Verbesserungsvorschläge mit. Sie hätten viel gelernt und fanden, dass es solche Projekte öfter an der Schule geben sollte. 

 

Ob aber immer auch ein Kamerateam vom Landesstudio Hessen dabei sein sollte, wusste man nicht. Denn ungewohnt sei der Gedanke, ins Fernsehen zu kommen, schon gewesen.

(Leonie Ritter/fro/nlh)

 

(Gesendet wurde der Beitrag am Montag, 20.05.19 in „Heute am Mittag“ und ist abrufbar unter https://www.zdf.de/nachrichten/heute/auf-zeitreise-schueler-testen-zdf-history360-grad-100.html )

 

 

 

 

J. Niesel-Heinrichs (Pressesprecherin)                                             V. Räuber (Schulleiter)




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