Drei forschende Funken, die im positiven Sinne ansteckend wirken“ - „Distance-Controller“ bringt Forscherinnenteam vom Gymnasium Oberursel den 1. Preis bei „Schüler experimentieren“ ein
Der 56. Durchgang des Regionalwettbewerbs Rhein-Main West von „Jugend forscht“ (Altersklasse ab 15 Jahren) und „Schüler experimentieren“ (Altersklasse bis 14 Jahre), der am 12. Februar 2021 mittels Videokonferenzen von 9.00 Uhr bis 12.30 Uhr virtuell ausgetragen wurde, stand unter dem Motto „Lass Zukunft da“. Katharina Endres (9c), Jana Schlotmann (8b) und Emilie Borrmann (8c) vom Gymnasium Oberursel erreichten dabei in der Disziplin „Technik“ einen fantastischen 1. Platz. Damit qualifizierten sich die drei Mädchen für den Landesentscheid, der Ende März von der Universität Kassel ausgerichtet wird.
Insgesamt 38 junge Forscherinnen und Forscher nahmen mit 26 Projekten in den unterschiedlichen Disziplinen am Regionalentscheid teil. Obwohl die Gespräche am Rande und der Austausch der Wettbewerbsteilnehmenden untereinander bei den Präsentationen an den Ständen in diesem Jahr Pandemie bedingt fehlten, hatten es die jungen Forscherinnen und Forscher noch vor dem Lockdown geschafft, ihre Beiträge einzureichen und sich für die erste Wettbewerbsrunde zu qualifizieren.
Paten des diesjährigen Wettbewerbs sind die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Frankfurt zum ersten Mal gemeinsam mit der Firma Provadis Ausbildung und Hochschule. Auch die Preisverleihung musste in diesem Jahr digital als live-stream auf YouTube stattfinden. Wettbewerbsleiter Dr. Sven Soff und Willem Warnecke von der Senckenberg Gesellschaft moderierten dazu gemeinsam mit dem Patenbeauftragten von Provadis, Prof. Udo Müller-Nehler, am 13. Februar 2021 aus einem Studio der Firma im Industriepark Höchst. Zu zauberhaften Intermezzi wurde zwischen einzelnen Preisvergaben nach Bremen zu online-Zauberkünstler Madou Mann geschaltet, der verblüffende Tricks mit Karten, Tüchern und dem Rubiks Cube vorführte.
Für Grußworte waren auch Dr. Janet Zapke von der Jugend-forscht-Zentrale in Hamburg und der hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz zugeschaltet. Sie betonten einhellig die Bedeutung der Forschung für die Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen und lobten den Forschungsdrang und das hohe Engagement der Jugendlichen, sich auch durch die besondere und schwierige Corona Situation nicht unterkriegen und entmutigen zu lassen.
Die Einhaltung des Corona-Mindestabstands von 1,5 m stand denn auch im Mittelpunkt der Forschung von Katharina, Jana und Emilie. Dazu erhoben sie Statistiken und entwickelten den „Distance-Controller“. Mit Hilfe eines 3D-Druckers der Mechatronik AG des GO, die von Prof. Matthias Brinkmann geleitet wird, eines Ultraschallsensors und einem erschreckend lauten Signalton entstand zunächst ein Prototyp des Gerätes. Hier waren technische Schwierigkeiten zu meistern, die vom Programmieren bis hin zum perfekten 3D-Druck reichten.
So untersuchten „die drei forschenden Funken“, so die begeisterte Jury, auch die Auswirkungen des Ultraschalls auf unterschiedliche Kleidungsstoffe und Falten in der Kleidung. Was und wie messen die Sensoren, wenn der Ultraschall auf einen gestrickten Wollpullover oder eine dünne Regenjacke aus Kunststoff trifft?
Im zweiten Teil ihrer Arbeit ging es um die Anwendung auf dem Schulhof. Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler bewegten sich innerhalb eines 10 x 10 Meter großen Feldes und die Distance-Controller registrierten die Abstände. Per LED und Signalton erhielten die Teilnehmenden eine Rückmeldung, wenn sie den geforderten Mindestabstand unterschritten. In einer großangelegten Studie erprobten Katharina, Jana und Emilie, wie sich Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersgruppen mit dieser kleinen Box aus dem 3D-Drucker vor der Brust in den Schulhof-Pausen bewegten.
Sogar an einen Einsatz in der Zukunft nach Corona dachten die drei jungen Forscherinnen schon. So ließen sie ihren Distance-Controller bereits durch eine sehbehinderte Person aus dem Bekanntenkreis erfolgreich testen.
Jens Frowerk und Rolf Beyer betreuten das Forschungsprojekt, das mit einem 1. Preis in Höhe von 75,- Euro sowie dem herausragenden Sonderpreis plusMint für interdisziplinäre Projekte, gestiftet vom Verein Deutscher Ingenieure, honoriert wurde. Außerdem erhielten Katharina, Jana und Emilie noch die „Kabelkrake“, das Geschenk von Provadis und der Senckenberg Gesellschaft.
Die Schulgemeinde des Gymnasiums Oberursel wünscht den drei jungen Damen viel Erfolg bei der nächsten Runde auf Landesebene.Wir drücken die Daumen! (jun)
Christina Jung Christiane Schichtel
(Pressesprecherin) (stellv. Schulleiterin)
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