Gymnasium Oberursel

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54 neue potentielle Stammzellespenderinnen und -spender am GO – DKMS-Infoveranstaltung für die Q1

 

Am Mittwoch, 25.01.2023, fand in der 3. Und 4. Stunde in der Rotunde des Gymnasiums Oberursel eine für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 verpflichtende Informationsveranstaltung zum Thema „Stammzellenspende“ statt. In einem interessanten und aufklärenden Vortrag informierten Sophia Boukerrouni von der DKMS und Philip Stirnemann, ein Stammzellenspender aus 2022, die aufmerksam lauschenden Jugendlichen über Chancen, Risiken und Abläufe einer lebensrettenden Spende. Organisiert wurde die Veranstaltung durch Sabine Reinke.

 

Sophia Boukerrouni arbeitet als Volontärin seit 2020 bei der DKMS. Die ausgebildete Hebamme, die selbst 2011 am GO ihr Abitur abgelegt hat, möchte durch ihre Vorträge potentiellen Spenderinnen und Spendern die Angst nehmen und Aufklärungsarbeit leisten. Die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei (DKMS), deren Ziel es ist, den Blutkrebs zu besiegen, wurde 1991 gegründet und hat seit 1995 die größte Datenbank weltweit in diesem Bereich.

 

Alle 27 Sekunden weltweit und alle 12 Minuten allein in Deutschland erkrankt ein Mensch an Blutkrebs. Bei Kindern ist es die häufigsten Krebserkrankung. Blutkrebs ist eine schwerwiegende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der sich bösartige Zellen unkontrolliert vermehren und die gesunden Blutbestandteile nach und nach verdrängen. Diese Fehlproduktion entsteht in den Stammzellen, die auch als „Mutterzellen“ aller Blutzellen bezeichnet werden.

 

Vor einer Stammzellentransplantation werden daher erst mittels Chemotherapie und Bestrahlung alle Stammzellen der erkrankten Person abgetötet. Danach wird mit Hilfe der gespendeten Stammzellen ein komplett neues Blutsystem aufgebaut, wodurch die erkrankte Person auch die Blutgruppe der Spenderperson übernimmt. Daher ist die Blutgruppe für eine Spende nicht wichtig, es werden aber eine Vielzahl von HLA- bzw. Gewebemerkmalen überprüft, die zwischen Spender und Empfänger übereinstimmen müssen. Da diese Merkmale erblich sind und innerhalb einer Familie größere Übereinstimmungen existieren, kommen bei etwa 30% der Erkrankten Familienmitglieder als Spender infrage. Bei der Suche nach einem HLA-Zwilling außerhalb der Familie ist die Trefferwahrscheinlichkeit jedoch um ein Vielfaches geringer und nicht für jede betroffene Person kann ein Spender gefunden werden.

 

Im Falle einer Übereinstimmung geschieht die Entnahme der Stammzellen in Deutschland, entweder in Köln oder in Dresden. 90% davon erfolgen als periphere Stammzellenentnahme, bei der der Spenderperson in einem der Blutwäsche ähnlichen Verfahren ambulant innerhalb von 3-5 Stunden an maximal zwei Tagen die Zellen entnommen werden. In 10% der Fälle werden der Spenderperson unter Vollnarkose 5% des Knochenmarks aus dem Beckenbereich entnommen, was einen Krankenhausaufenthalt von insgesamt 3 Tagen inklusive Vor- und Nachbereitung bedeutet. Bei beiden Verfahren sind bisher keinerlei Langzeitfolgen bekannt.

 

Bei Philip Stirnemann, der am Ende seines Medizinstudiums steht und zurzeit im Kreiskrankenhaus in Bad Homburg arbeitet, meldete sich die DKMS sieben Jahre nach seiner Registrierung. Er beschrieb den Schülerinnen und Schülern anschaulich das Prozedere zwischen diesem Anruf und der tatsächlichen Spende am Ende und schilderte auch seine Gedanken und Gefühle während dieser Zeit. Seine Spende ging an eine 31-Jährige US-Amerikanerin.

 

Mit einer Sprachnachricht eines an Leukämie erkrankten Kollegen wendete sich auch Sabine Reinke noch einmal an die Jugendlichen. Bewegt lauschten sie den Ausführungen des inzwischen Geheilten, der durch eine Spende ein zweites Leben erhalten hat und der die Wichtigkeit betonte, sich über eine freiwillige Registrierung Gedanken zu machen.

 

In einer abschließenden Fragerunde nutzten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich weitere Unsicherheiten nehmen zu lassen. Viele suchten auch noch einmal im Anschluss an die Veranstaltung das persönliche Gespräch mit Sophia Boukerrouni oder Philip Stirnemann. Viele Schülerinnen und Schüler scannten beim Rausgehen aus der Rotunde gleich den QR-Code für die Registrierung und griffen zu den ausliegenden Teststäbchen. „Jede neue Registrierung kann vielleicht ein Leben retten“, freute sich Sabine Reinke über den Erfolg der Veranstaltung. (jun)

 

 

Christina Jung                                                                                                                  Hans-Konrad Sohn

(Pressesprecherin)                                                                                                            (Interimsschulleiter)




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