Ausbildungsbotschafterin und Ausbildungsbotschafter erneut on Tour am Gymnasium Oberursel
Am Dienstag, 05.11.2024, waren Ausbildungsbotschafterin Aurora und die Ausbildungsbotschafter Alex und Soltan der Kreishandwerkerschaft Main- und Hochtaunus zu Gast in den 10. Klassen des Gymnasiums Oberursel, um Werbung für Ausbildungsberufe und duale Studiengänge zu machen. Sie gehören zu den insgesamt 140 jungen Menschen, die ihre Begeisterung und ihr Wissen über ihre Ausbildung und die Berufswelt an Schülerinnen und Schüler an den 42 mitmachenden Schulen auf Augenhöhe weitergeben. Dabei geben sie authentische Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe und erzählen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Begleitet wurden sie wieder von Nadine Stauch als Projektkoordinatorin. Das Projekt ist eine Kooperation der Industrie- und Handelskammer Frankfurt, der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, der Landkreise Main-Taunus und Hochtaunus und der Kreishandwerkerschaft Main- und Hochtaunus. Heike Scholz hatte als Koordinatorin für Berufsorientierung am GO den Besuch organisiert.
Nach der Begrüßung und einer Einführung durch Nadine Stauch, berichtete in der Klasse 10 a in der ersten Stunde zunächst der 19-jährige Alex von seiner Ausbildung zum Industrie- und Zerspanungsmechaniker, Spezialgebiet Flugzeuge, bei Rolls Royce in Oberursel. Nach der Ablegung seines Abiturs habe er gewusst, dass er im technischen Bereich arbeiten wolle. Daher habe er sich unter anderem bei Rolls Royce beworben und sei nun seit gut einem Jahr dort einer der etwa 20 Auszubildenden im selben Lehrjahr. Insgesamt seien in der Abteilung „Ausbildungsinsel“ zurzeit etwa 80 junge Leute in Ausbildung beschäftigt, verteilt über vier Lehrjahre. Die Ausbildung sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule, in diesem Fall der Hochtaunusschule, sei sehr praxisnah und daher auch sehr interessant. Man lerne nichts, was keinen Alltagsbezug habe, so Alex. Rolls Royce bevorzuge intern ausgebildete Arbeitskräfte und Praktiker vor Theoretikern, so habe man gute Aufstiegschancen. Etwa 80% der Führungskräfte dort seien ehemalige Auszubildende und man verdiene dasselbe Gehalt wie Hochschulabsolventinnen und -absolventen.
Für die Bewerbung brauche man keine extremen Vorkenntnisse, sondern ehrliches Interesse und Authentizität. Die dreieinhalb- bis vierjährige Ausbildung umfasse je nach Phase ein bis zwei Berufsschultage pro Woche, der Rest seien Ausbildungstage im Betrieb. Dort lerne man viele handwerkliche Fähigkeiten, die besonders akkurat und sorgfältig ausgeführt werden müssten, denn gerade im Flugzeugbau hingen von winzigen Details im Flugbetrieb Menschenleben ab.
Die 20-jährige Aurora berichtete anschließend von ihrer Ausbildung als Bürokauffrau bei der Alten Leipziger Versicherung in Oberursel. Nach ihrem Abitur an der Feldbergschule in Oberursel habe sie zunächst nicht so genau gewusst, in welche Richtung sie gehen solle. Aus diesem Grund sei sie auf die Idee gekommen, eine kaufmännische Ausbildung zu machen, da dieser Bereich sehr vielschichtig sei. So habe sie sich bei der AL beworben und sei nach einem Einstellungstest zum Bewerbungsgespräch geladen und genommen worden. Später habe sie erfahren, dass ihre Testergebnisse nur mittelmäßig gewesen seien, aber dem Betrieb sei es nicht so sehr auf das Können, sondern auf die Persönlichkeit der Bewerberin angekommen.
In ihrer dualen Ausbildung habe sie ein- bis zweimal Berufsschulunterricht an der Feldbergschule, in der restlichen Zeit durchlaufe sie die unterschiedlichsten Abteilungen der AL, was sehr interessant sei, da man sehr gute Einblicke bekomme, in welcher Sparte man sich spezialisieren wolle. Ein weiterer Vorteil sei, dass man Teile seiner Arbeitszeit im Homeoffice verbringen könne. Ihr Einstiegsgehalt im ersten Lehrjahr liege bei ca. 1170,- Euro brutto (ca. 950 Euro netto) pro Monat, im Anschluss an die Ausbildung sei noch ein Fachwirtabschluss in diesem Bereich möglich, der einem Bachelorabschluss gleichzusetzen sei. Auch bei der Alten Leipziger würden die meisten Auszubildenden im Anschluss übernommen, so Aurora.
Aus Zeitgründen kam der 25-jährige Soltan, der eine Ausbildung beim Mercedes-Autohaus Senger in Oberursel macht, in der 10a leider nicht mehr zu Wort. Dafür machte er in anderen zehnten Klassen Werbung für seinen Berufsweg.
Die Schülerinnen und Schüler, die aufmerksam zugehört und auch reichlich die Möglichkeit, Fragen stellen zu können, genutzt hatten, bedankten sich mit großem Applaus bei Nadine Stauch sowie der Ausbildungsbotschafterin und den beiden Ausbildungsbotschaftern für ihr Kommen und die informative Veranstaltung. (jun)
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