„SOCIAL PROJECT“ – Präventionsprogramm zu Medienkompetenz, Aufklärung & Wissen, Selbstschutz, Achtsamkeit & Selbstliebe am Gymnasium Oberursel
In der Woche vom 24.06. bis 01.07.2024 fand in allen Klassen der Jahrgangsstufe 7 am Gymnasium Oberursel die Präventionsveranstaltung „SOCIAL PROJECT“, ein Programm zu Medienkompetenz, Aufklärung & Wissen, Selbstschutz, Achtsamkeit & Selbstliebe, statt. Durchgeführt wurde die jeweils drei Schulstunden lang dauernde Fortbildung durch Maja Sommer, die das Projekt entwickelt hatte. Tanja Hersel hatte die Veranstaltung für das GO organisiert.
Ziel des Social Project war es, die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken und bewussten Reflektieren ihres Handy-Konsums in Bezug auf Social Media zu bringen. Zunächst wurde darüber nachgedacht, was der Begriff „social/sozial“ eigentlich bedeutet und wofür er in der heutigen Medienlandschaft tatsächlich steht. Die Jugendlichen wurden dafür sensibilisiert, dass die ursprüngliche Grundbedeutung „gemeinnützig, hilfsbereit, mildtätig“ sich eher in ihr Gegenteil verkehrt hat. Die sozialen Medien, wie wir sie kennen, seien ein Geschäftsmodell, eher dem Ego zuträglich als gemeinnützig und hälfen der eigenen Popularität weit mehr als den anderen, auch als hilfsbereit und mildtätig würden die wenigsten Nutzer sie beschreiben, so Maja Sommer.
So lernten die Schülerinnen und Schüler in dem Projekt, völlig überzogene Schönheitsideale zu hinterfragen, für Fakenews, Hass und Populismus sensibel zu sein und beim Nutzen ihrer Smartphones achtsam zu sein, um nicht manipuliert zu werden. Durch den Einsatz von KI komme hinzu, dass man nicht mehr wisse, was wirklich die Wahrheit und was ein Deepfake (ein mit Hilfe künstlicher Intelligenz generiertes Tonfile, Bild oder Video) sei, so Maja Sommer. Das, was die Schülerinnen und Schüler dort sähen, sei nicht die Realität, sondern eine Filter Bubble, die ihnen die Dinge zeige, von denen der Algorithmus wisse, dass die Jugendlichen sie gerne anschauten und so möglichst lange am Bildschirm blieben.
Stattdessen motivierte sie die Siebtklässlerinnen und Siebtklässler, im Hier und Jetzt zu leben, z. B. Sport zu machen, seinen Hobbys nachzugehen, echte Freunde real zu treffen, in der Natur zu sein, gute Gespräche zu führen, zusammen Zeit zu verbringen und wundervolle Dinge zu erleben. Dadurch könne man frei, individuell, kreativ, aktiv, selbstbewusst, zufrieden, achtsam und unabhängig sein, so die Expertin.
Jede Schülerin und jeder Schüler erhielt am Ende des Projekts ein Handout mit wichtigen Tipps und Verhaltensregeln.
Zu den Tipps gehörte, die Standortanzeige der Apps auszustellen, sonst wisse jeder, wo man sei; die eigene Privatsphäre und sensible Daten zu schützen und achtsam mit Fotos im Netz zu sein; respektvoll mit anderen umzugehen, d. h. auch, andere nicht mit Inhalten zu überfluten ; regelmäßig die eigene Bildschirmzeit und die Anzahl der Aktivierungen zu checken, vorsichtig zu sein, wenn man von Fremden über Apps oder in Spielen angeschrieben werde (Teenage-Filter); nicht einfach Videos/Bilder über Airdrop anzunehmen oder Airdrop ganz auszuschalten; bei Challenges sehr vorsichtig zu sein. Als Tipp wurde auch auf die Internetseiten „klicksafe.de“ oder zum Thema KI „whichfaceisreal.com“ hingewiesen.
Als sinnvolle Verhaltensregeln wurde den Jugendlichen der „5-Tages-Plan zur Freiheit“ an die Hand gegeben, bei dem es um die Schaffung scrollfreier Räume im eigenen Leben, die Verwendung des „Nicht-Stören-Modus“, die Benutzung des eigenen Verstandes vor dem Teilen oder Weiterleiten von Informationen, die Deaktivierung unnötiger Nachrichten in Apps und das bewusste Reflektieren geht, ob vom Algorithmus vorgeschlagenen Videos wirklich angeschaut werden sollten oder nicht.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich beeindruckt von dem, was sie in dem Projekt auch über sich selbst gelernt und erfahren hatten.
Maja Sommer ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin und leitet eine Akademie zu Trainings rund um Stimme, sicheres Auftreten und Präsentation. Daraus und aus ihrer Meditations-Ausbildung, die den Blick auf die innere Stärke und Zufriedenheit richte, seien viele Elemente in das „Social Project“ eingeflossen. In ihrer Zeit als Redakteurin bei den logo! Kindernachrichten im ZDF/KIKA hätten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen sich sehr viel mit der Medienkompetenz verschiedener Altersgruppen beschäftigt, mit dem, was Kinder verständen, was sie überfordere, was ihre Rechte seien und wie Erwachsene sie schützen müssten. Die sozialen Medien seien definitiv etwas, wofür man Kinder stärken müsse, so Maja Sommer. (jun)
Christina Jung Dr. Alexander Begert
(Pressebeauftragte) (Schulleiter)
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Kommunikationsprüfung Q3 Englisch GK Hsl
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